50 Jahre katholische Kirchengemeinde St. Klara
Teil 1: Die Pfarrvikarie St. Klara entsteht
Anfang der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts plante die Stadt Wiesbaden eine neue „Satellitenstadt auf der grünen Wiese“. Nach den Planungen des beauftragten Städteplaners Professor May sollten 4.000 Wohnungen und 400 Einfamilienhäuser für ca. 11.000 Einwohner entstehen und die Wohnungsnot in Wiesbaden lindern helfen. Es war von Anfang an geplant, dass in diesem neuen Stadtteil eine eigene katholische Pfarrei entstehen sollte.
Zu einer katholischen Pfarrei gehört seit dem Konzil von Trient zwingend ein Pfarrgebiet. Alle Katholiken, die in diesem Pfarrgebiet leben, gehören dieser Pfarrei an. Diese Katholiken bilden eine Pfarrgemeinde, in der das kirchliche Leben organisiert wird. Eine Pfarrei benötigt auch eine Pfarrkirche als Ort der gemeinsamen Gottesdienste. Eine Pfarrei wird von einem Priester als Pfarrer geleitet. Die Pfarrei selbst ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts, also eine rechtsfähige juristische Person.
Als die ersten Katholiken 1966/67 ihre neuen Wohnungen in Klarenthal bezogen, gehörte das Territorium noch überwiegend zur Pfarrei St. Elisabeth – sie wurden daher automatisch Gemeindemitglieder von St. Elisabeth. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Betreuung der Klarenthaler Katholiken zunächst von St. Elisabeth ausging. Dazu wurde der junge Priester Bernhard Welzel, damals 2. Kaplan in Maria Hilf, nach St. Elisabeth versetzt. Hier hatte er sich – wohl schon mit der beruflichen Perspektive einer eigenen Pfarrstelle – als Rektor um die Katholiken in Klarenthal zu kümmern.
Im Hintergrund arbeitete das Bistum am Zuschnitt der neuen Pfarrei: St. Elisabeth musste einen großen Teil aus seinem Pfarrgebiet abtreten, was nicht schwer fiel, da es bislang nur landwirtschaftlich genutzte Flächen waren, auf denen jetzt Klarenthal entstand. Auch die Pfarrei auf der anderen Seite, Mariä Heimsuchung musste Gebietsteile hergeben. Aus diesen beiden Flächen schneiderte das Bistum das Gebiet einer neuen Pfarrei.
Nachdem im kirchenrechtlichen Anhörungsverfahren die zwei betroffenen Pfarreien keine Einwände gegen den Gebietsverlust erhoben, konnte der Limburger Bischof Wilhelm Kempf am 15. März 1967 die Verordnung zur Errichtung der „Katholischen Kirchengemeinde St. Klara Wiesbaden“ erlassen, die am 01.April 1967 in Kraft trat.
§ 2 der Verordnung legte die Umgrenzung der neuen Kirchengemeinde St. Klara wie folgt fest: „Vom Schnittpunkt der Flachstraße mit der Bahnlinie Wiesbaden-Dotzheim – Chausseehaus, die Bahnlinie entlang in nördlicher Richtung bis zur Station Chausseehaus. Von da weiter der Gemarkungsgrenze folgend über die alte Rheingauer Straße westlich des Schläferskopfes bis zur Stadtgrenze. Dann die Stadtgrenze in östlicher Richtung folgend bis zum Kesselbach. Weiter den Kesselbach abwärts zum Fischzuchtweg, diesen entlang über Holzhackerhäuschen, Fasanerie bis zum Kältebach. Dann den Kältebach (Wellritzbach) abwärts bis zur Wellritzmühle und hier nach Westen abbiegend über die Klarenthaler Straße bis zur Flachstraße und diese weiter in westlicher Richtung bis zum Ausgangspunkt. Als genaue Grenze gilt die Mittellinie des Bahnkörpers, der Straßen und Bachläufe.“
Als juristische Person wurde in der Urkunde eine „Pfarrvikarie“ errichtet. Eine Pfarrvikarie ist die Vorstufe zu einer Pfarrei mit voller kirchenrechtlicher Ausstattung. Die Pfarrvikarie St. Klara wurde zum 01. Januar 1973 dann zu einer vollwertigen Pfarrei erhoben.
Als erster Pfarrvikar wurde der bis dahin als Rektor in Klarenthal wirkende Bernhard Welzel bestellt. Bernhard Welzel wurde dann 1973 zum Pfarrer von St. Klara ernannt und leitete die von ihm aufgebaute und geprägte Pfarrei bis zu seiner Pensionierung am 03. Februar 1997. Ihm war es nicht vergönnt, das 50. Jubiläum seines Lebenswerken mit zu feiern. Er verstarb überraschend im vorigen Jahr.
Die juristische Person der Pfarrei St. Klara existiert heute nicht mehr. Sie wurde durch Erlass des Limburger Bischofs Tebarz zum 31.12.2012 aufgelöst und das Gebiet nebst Pfarrgemeinde und Pfarrzentrum in die Pfarrei „Neuen Typs“ St. Peter und Paul Wiesbaden eingebracht.
In der nächsten Folge berichten wir über die Entstehung der Pfarrgemeinde St. Klara, d.h. über das Zusammenfinden der einzelnen Katholiken in Klarenthal zu einer Communio. In einer weiteren Folge wollen wir dann über die erste Kirche der jungen Pfarrgemeinde, die sogenannte „Notkirche erzählen. In der letzten Folge erinnern wir uns an den Rektor, Pfarrvikar und Pfarrer Bernhard Welzel und die gelebte Ökumene in Klarenthal.
Teil 2: die Gemeinde St. Klara findet zusammen
Als die ersten Katholiken 1966 nach Klarenthal zogen, gehörten sie verwaltungsmäßig zu den Pfarreien St. Elisabeth und St. Josef, auf deren Pfarrgebiet sie damals wohnten. Die seelsorgerische Betreuung der Neubürger ging jedoch zunächst nur von St. Elisabeth aus, da damals keinem aufgefallen war, dass eine Hälfte von Klarenthal auf dem Territorium von St. Josef gebaut wurde (der Klosterweg als Grenze war durch die Bauarbeiten nicht mehr sichtbar) und die dort wohnenden Katholiken kirchenrechtlich zur Pfarrei St. Josef gehörten.
Der Weg von Klarenthal zur Kirche St. Elisabeth war weit und beschwerlich, vor allem im Winter. Das Schulamt stellte freundlicherweise im Dezember 1966 den Pavillon II der mittlerweile fertiggestellten Grundschule für Gottesdienste zur Verfügung. An Samstagen und Sonntagen wurde je ein Gottesdienst gefeiert mit zusammen 120 Besuchern.
Die seelsorgerische Betreuung seitens St. Elisabeth war jedoch nicht nachhaltig, so dass die Teilnehmerzahl bald auf 80 zurückging. Der damalige Stadtpfarrer Rompel und die Wiesbadener Priestergemeinschaft drangen deshalb beim Bischof darauf, dass Klarenthal möglichst bald einen eigenen Seelsorger erhalten sollte. Der Bischof war einsichtig und bestellte den 1. Kaplan von Maria Hilf, Bernhard Welzel, zum „Rektor“ zum „Kümmerer“. Seit seinem Amtsantritt am 01. Januar 1967 setzte Bernhard Welzel den Auftrag, den Jesus seinen Jüngern erteilt hatte, nämlich „Menschenfischer zu sein“, mit großem Elan und aus heutiger Sicht gesehen mit großem Erfolg um.
Innerhalb weniger Monate waren in der neu gebauten Großsiedlung Klarenthal rund 5.000 Menschen in die Häuser des ersten Bauabschnitts eingezogen. Diese Menschen kamen aus dem ganzen Land Hessen und aus anderen Stadtteilen von Wiesbaden. Es waren viele junge Familien mit Kindern, auch viele Senioren. Die Berufe der Menschen waren vielfältig. Man sagte damals, dass es in Klarenthal keine wirklich Reichen gab, aber auch keine wirklich Armen, denn dafür waren die Sozial-Mieten damals schon recht hoch. Und die Menschen kannten sich anfangs untereinander nicht, nicht im Hochhaus, nicht in der Straße. Infrastruktur (z.B. Geschäfte) waren in Provisorien vorhanden, andere Treffpunkte gab es noch nicht. Nur die Gebäude der Grundschule waren schon fertig.
In dieser Situation startete Rektor Welzel seine „Menschenfischerei“. Mit Aushängen, Flugblättern, auch mit einem Anschreiben versuchte er die ca. 2.000 Katholiken unter den Klarenthaler Neubürgern zu erreichen und zu Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen einzuladen. Vor allem die persönliche Ansprache und Hausbesuche versprachen Erfolg. Alles ein sehr mühsames Unterfangen, aber langsam sammelte sich ein stetig wachsender Kreis aktiver Katholiken. Einige hatten in den Pfarreien an ihren früheren Wohnorten bereits aktiv in der Gemeinde mitgearbeitet und brachten ihre Erfahrungen mit in die entstehende neue Gemeinde in Klarenthal ein.
Die Arbeit von Rektor Welzel trug alsbald Früchte: Ab dem Frühjahr 1967 wuchs die Zahl der Gottesdienstbesucher wieder. Auch weltliche Veranstaltungen (wie z. B. Fastnacht in der Grundschule) wurden angeboten und trafen das Bedürfnis der Neubürger, andere Menschen im Stadtteil kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen. Dies führte zum Aufbau von mannigfachen Beziehungen untereinander, eine Gemeinde im Sinne einer echten „Communio“ entstand, langsam, aber stetig wachsend. Die Menschen fühlten sich „ihrer“ Gemeinde St. Klara zugehörig und waren stolz, an dem Aufbau ihrer Gemeinde mitarbeiten zu können.
Am 02. März 1967 rief Rektor Welzel ein Beratungsgremium aus engagierten Katholiken zusammen, das ihn bei der Errichtung der geplanten Notkirche unterstützen sollte. An Ostern 1967 (26. März) wurde die Karliturgie vollständig in Klarenthal in der Grundschule gefeiert. „Die Gläubigen machten gut mit. Die familiäre Atmosphäre hat viele Vorteile“ (B.Welzel in der Pfarrchronik).
Zum 01. April wurde dann vom Bischof als juristischer Akt die selbständige Pfarrvikarie St. Klara errichtet, die Klarenthaler Katholiken waren jetzt unabhängig von St. Elisabeth. Zu diesem Zeitpunkt bestand schon der Nukleus der neuen Gemeinde, deren Bildung im Vordergrund der Arbeit stand. So wurde auch der Tag der Errichtung der eigenen Pfarrvikarie nicht besonders gefeiert, man nahm es zur Kenntnis.
Ein weiterer Meilenstein im Aufbau der Gemeinde war am 27./28. Mai 1967 erreicht mit der Wahl des Kirchenvorstands und des Pfarrausschusses (beide Bezeichnungen noch vor Einführung der heutigen Synodalordnung). Es wurde nach den Gottesdiensten persönlich gewählt. Bei 140 Gottesdienstbesuchern abzüglich 50 nicht stimmberechtigten Kindern verblieben 90 Stimmberechtigte, wovon 56 wählten – für heutige Verhältnisse eine überragende Wahlbeteiligung.
Der Kirchenvorstand (vergleichbar mit dem heutigen Verwaltungsrat) trat am 5. Juni 1967 das erste Mal zusammen, weitere Sitzungen folgten schnell aufeinander, weil die Bauangelegenheit Notkirche zur Entscheidung gebracht werden musste. Der Pfarrausschuss (vergleichbar mit dem heutigen Pfarrgemeinderat) tagte erstmalig am 10. Oktober 1967. Pfarrvikar Welzel kommentierte in der Pfarrchronik: „Der Anfang einer organisierten Gemeindebildung war getan“.
Die Gottesdienste wurden immer besser besucht. Pfarrvikar Welzel wohnte nun zusammen mit seinen Eltern auch in Klarenthal (Graf-von-Galen-Straße 52). In dieser Wohnung wurden mehrmals unter der Woche Messe gefeiert, zuweilen war dabei die Wohnung schon zu klein. Auch erledigte hier der Vater Welzel die Büroarbeiten für die Pfarrvikarie.
Ein erstes Frohscharlager mit 20 Teilnehmern aus Klarenthal wurde im Juli 1967 im Schwarzwald abgehalten. Im November 1967 traf sich erstmals der Helferkreis (8 Damen 1 Herr, nach dem ersten Treffen angewachsen auf 12 Personen) für das Wohnvierteldiakonat. Hier gabt es viel zu tun, denn es wohnten viele kinderreiche Familien in den neuen Wohnungen, bei denen das Geld knapp war.
Im Winter 1967/68 wurde die Notkirche errichtet (siehe nächste Folge). Aus der Rückschau nach 50 Jahren kann man sagen, dass mit ihrer Weihe im Februar 1968 die Bildung der Gemeinde als Communio, als Tischgemeinschaft des Herrn einen guten Stand erreicht hatte und die Gründungsphase geglückt war.
Zeitzeugen berichten:
Adolf Rebhahn: „Wenn man zum ersten Mal an einer Veranstaltung mit Pfarrer Welzel (die Leute sprachen ihn, obwohl er „nur“ Pfarrvikar war, immer mit „Herr Pfarrer“ an) teilnahm, ging man regelmäßig mit einem neuen Amt oder einer neuen Aufgabe nach Hause.“ Auch Herrn Rebhahn hat es so „erwischt“. Er wurde als Kandidat für den Pfarrausschuss gewonnen und gewählt und blieb lange Jahre in der Gemeinde aktiv. Auch beim Bau der Notkirche hat er tatkräftig Hand angelegt.
Teil 3: Die Gemeinde erhält eine eigene Heimstatt
Die Feier der Gottesdienste im Pavillon 2 der Grundschule oder in der Wohnung von Pfarrer Welzel war ein absolutes Provisorium, das eine kurze Zeit tauglich war, aber bald nach einer anderen Lösung drängte.
Vorgesehen war der Bau eines katholischen Gemeindezentrums. Dieser Bau benötigte aber von der Planung bis zur Fertigstellung mehrere Jahre – zu lang für das erste Provisorium. Es musste also eine Zwischenlösung gefunden werden. Der Kirchenvorstand hat schon gleich nach seiner Wahl im Sommer 1967 den Bau einer Notkirche ins Auge gefasst, die der Architekt Schulnick ausführen soll.
Im Oktober 1967 kommt von der Stadt die Baugenehmigung, am Montag, den 20. 11. 1967 wird mit dem Bau der Notkirche begonnen. Sie soll aus Holzfertigteilen in kürzester Zeit errichtet werden. Zunächst planiert die Firma Debus aus Hahn das Gelände (ungefähr dort, wo heute das Stadtteilzentrum steht) und setzt die Betonklötze für das Fundament. Man hofft, die Kirche bis zum Weihnachtsfest fertig zu haben, denn die Bauzeit soll nur 3 Wochen betragen.
Doch das Wetter spielt nicht mit. Erst Anfang Januar 1968 wird die Notkirche von der Firma Buchsbaum aus Offenbach aufgeschlagen. Leider spielt das Wetter weiterhin verrückt: Kälte mit viel Schnee wechseln mit warmen Tagen, die Gräben für die Heizungsleitungen sind ständig voll Wasser. Nach einer Berichterstattung in den Wiesbadener Zeitungen pilgern die Bewohner von Klarenthal scharenweise zum Bauplatz, um das entstehende Werk zu begutachten.
Im Februar 1968 ist die Notkirche endlich fertig. Allerdings ist noch kein elektrisches Licht da, die Heizung noch nicht an die Fernwärme angeschlossen und die Zuwegung zur Geschwister-Scholl-Straße ist die reinste Schlammwüste. Die Firma Berger lässt die Gemeinde ziemlich im Stich, es wird sehr gebummelt.
Der damalige Stadtpfarrer Prälat Rompel hatte sich um die Errichtung der Pfarrei und den Bau der Notkirche sehr verdient gemacht. Er sollte am 1. Fastensonntag 1968 in den Ruhestand treten. Daher beschließen Kirchenvorstand und Pfarrausschuss, die Weihe der Notkirche auf den Sonntag, den 25. Februar 1968 festzusetzen, damit sie noch von Stadtpfarrer Rompel vorgenommen werden kann.
Zum Weihetermin ist es wieder winterlich kalt und es gibt Neuschnee – ein Vorteil: der Schlamm auf der Zuwegung ist fest gefroren. Aber in der Kirche ist es eisig kalt. Dennoch wird es eine schöne Feier: Um 10:00 Uhr ist die Einweihung. Prälat Rompel hält die Weihe und die Predigt, Pfarrer Welzel die heilige Messe, assistiert von seinem Bruder, der seinerzeit Jugendpfarrer in Wiesbaden ist. Die Kirche ist ganz voll, es sind über 200 Leute da. Der evangelische Posaunenchor des CVJM Biebrich bläst während der heiligen Handlung. Im Anschluss gibt es einen Empfang in der Grundschule, vor allem für die beteiligten Baufirmen. „Jedenfalls war es für unsere Gemeinde ein festlicher Tag, der auch weites Echo fand. Die erste Etappe unseres Aufbaus ist damit zu Ende gegangen und wir sind einen guten Schritt weiter!“(Pfarrer Welzel in der Gemeindechronik).
ESWE macht dann bei der Firma Berger Druck, so dass die Heizung eine Woche später angeschlossen und die Kirche mollig warm ist. Nur der Strom braucht noch bis Gründonnerstag. In der Zwischenzeit sorgt eine von Herrn Rebhahn, der zusammen mit dem jungen Herrn Canisius die gesamte Elektrik verlegte, aus Autolampen mit Accu-Betrieb zusammengebaute Behelfslösung für etwas Licht. Schreinermeister Budde baut einen einfachen Tabernakel und einen Beichtstuhl. Zur Gründonnerstagmesse erstrahlt die Kirche dann in voller Beleuchtung.
Die Notkirche war von Anfang an auch Versammlungsraum der evangelischen Christen in Klarenthal. Damit begann die für Klarenthal prägende und beispielhaft gute Ökumene. Die Kirche dient nicht nur für Gottesdienstzwecke. Viele auch weltliche Veranstaltungen werden hier abgehalten, es wird getanzt, gesungen, Sport getrieben. Die Notkirche ist somit auch das erste Gemeindezentrum und auch Sporthalle, ein Ort der Begegnung in dem neuen Stadtteil. Nach Fertigstellung des Gemeindezentrums St. Klara im Jahr 1974 wird die Notkirche wieder abgebaut und verkauft.
Übrigens: Professor May, der Klarenthal geplant hat, opponierte gegen den Bau der Notkirche – nicht aus religiösen Gründen, sondern der Ästhetik wegen: Klarenthal besteht aus kubischen Gebäuden (Würfel oder quaderförmig). Die Kirche als Spitzdachbau (Dreieck) passte da nicht rein, sie störte das einheitliche Erscheinungsbild. Die Stadt Wiesbaden hatte jedoch ein Einsehen und genehmigte das dreieckige Provisorium: Die Bedürfnisse der Menschen ging hier vor der Ästhetik. Das Gemeindezentrum St. Klara ist wieder kubisch und nach den Vorstellungen von Prof. May.