An Zukunft glauben, immer und für jeden
Eine zweifache Ewige Profess können die Dominikanerinnen von Bethanien am Samstag, 18. August, in Eltville-Erbach im Rheingau feiern. Sr. Martha und Sr. Vera-Noel gehören beide zu der dortigen Gemeinschaft mitten im Bethanien Kinderdorf. Sr. Vera-Noel arbeitet als Gemeindereferentin in St. Peter und Paul in Wiesbaden-West. Sr. Martha bis vor Kurzem eine Stelle in einer der Kinderdorffamilien. Nach ihrer Profess wird sie nach Bergisch Gladbach-Refrath versetzt werden und auch dort im Bethanien Kinderdorf arbeiten. Beide bereiten sich seit Jahren auf diesen Schritt vor.
Die Ewige Profess ist das Gelübde der „Ganzhingabe“, das Versprechen, das ganze Leben Gott und der Ordensgemeinschaft zu weihen. Bevor eine Schwester dieses Gelübde ablegen kann, absolviert sie die Ordensausbildung mit Kandidatur, Postulat, Noviziat und Juniorat.
Die Kongregation wurde 1866 von dem französischen Dominikaner Jean-Joseph Lataste gegründet. In einem Frauengefängnis erhielt er diese Inspiration: "Egal, wie tief ein Mensch gefallen ist, wer aufrichtig bereut, erhält bei Gott eine neue Chance. Denn wichtig sind für Gott nicht die Fehler der Vergangenheit, sondern nur, wie sehr ein Mensch Gott liebt. So sollte es auch bei den Menschen sein." Pater Lataste gründete daraufhin eine Ordensgemeinschaft, in der alle Schwestern gleich sein sollten, unabhängig von ihrer Vergangenheit. Aus dieser Haltung heraus wollen die Dominikanerinnen von Bethanien auch anderen Menschen begegnen, unabhängig davon, welcher Aufgabe sie nachgehen. Ihre Überzeugung: Es gibt keine hoffnungslosen Fälle. An Zukunft glauben, immer und für jeden.
Heute gibt es weltweit eine ganze Reihe von Gemeinschaften, die sich auf die Spiritualität des Pater Lataste berufen. Er wurde 2012 selig gesprochen.