Christrose (Helleborus niger)
Zum Ende des Jahres möchte sich eine Pflanze aus dem Bibelgarten vorstellen, die nicht in der Bibel erwähnt wird, die Christrose. Sie zählt zu den sogenannten Symbolpflanzen wie auch die Mariendistel, die Passionsblume, das Pfaffenhütchen und viele mehr. Diese Pflanzen tragen einen Namen, der einen Bezug hat zum Christentum oder zur Kirche.
Da blüht eine Blume mitten im Winter, zart weiß, grün oder gelb, zwischen welkem Laub und kahlen Ästen, ein Zeichen der Hoffnung. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Blüte nach Christus benannt wurde, dem Hoffnungsträger, der Zuversicht verbreitet in dunkler Zeit, wenn die Herzen vieler Menschen kalt sind.
Manchen Blumen wird eine Bedeutung zugesprochen, wenn sie verschenkt werden.
„Nimm mir meine Angst“
soll es ausdrücken, wenn man eine Christrose verschenkt. Welch eine wunderbare Botschaft dieser kleinen zarten Pflanze, welch eine entlastende Bitte zum Ende eines schwierigen Jahres. „Nimm mir meine Angst, Jesus Christus“, so drückt die Christrose unser Gebet aus, das wir mitnehmen wollen ins Neue Jahr.
Gabriele Socher-Schulz
Ver-rückt
Maria Sassin
Verrückt muss sie sein, die kleine Blume,
die dem Schnee trotzt, auf das Eis pfeift
und in allen Widrigkeiten kräftig zu blühen beginnt.
Ja, verrückt ist sie, diese zarte Christrose,
aus der Hoffnungslosigkeit
von Gottes Hand hineingerückt
in tröstlichen Daseinstrotz.
Wie sie erblühen kann auch ich,
wenn an manchen Tagen
alles kalt und unwirtlich erscheint,
und mit meiner Blüte
den Weltwinter ein wenig erwärmen.