Der Rat der Rose
Kurt Marti
Bleib aufrecht
rät die Rose
zeig Dornen
sei stolz
beuge dich nur
der Liebe
Die Rosen spiegeln den Sommer wider in all seiner Fülle und Farbenpracht, so auch die Rosen im Bibelgarten. Hier haben sie ihren Platz im Bereich „Glaube“ in der Nähe des Brunnens und – wie könnte es auch anders sein – am Steinaltar im Bibelgarten-Abschnitt „Liebe“ .
Um die Rose ranken sich viele Legenden, auch in biblischer Zeit. So heißt es , dass die Rose des Paradieses keine Dornen trug. Erst der Ungehorsam von Adam und Eva ließ die Dornen wachsen.
In der Bibel ist die Rose nur an einer einzigen Stelle erwähnt, in einer Spätschrift des Alten Testamentes: „Ich bin aufgewachsen wie ein Palmbaum in En Gedi und wie die Rosenstöcke in Jericho“ (Jes.Sirach 24,14).
Dass das Christentum sich zunächst schwer tat mit der Rose hat vielleicht damit zu tun, dass diese Blüte in Ägypten zu Zeiten Kleopatras ein Ausdruck von Luxus war.
Die Rose wurde in Verbindung gebracht mit der Symbolik des Lebensbaums. Wenn wir in der Adventszeit „Es ist ein Ros´entsprungen“ singen, dann bezieht sich das auf die Wurzel Jesse und auf die Abstammung Jesu aus dem Hause des Königs Davids.
Jesse, der Vater Davids, ist die Wurzel, Maria der Rosenstock aus der Wurzel und ihr Kind das „Blümlein“.
In der mittelalterlichen Frömmigkeit wurde Maria als „Rosa mystica“ oder als „Rose ohne Dornen“ gesehen. Bezug nehmen hier auch die großen Rosetten-Fenster in den gotischen Kathedralen.
Einer Legende nach hat der Engel Gabriel aus 150 himmlischen Rosen drei Kränze geflochten für Maria. Ab dem 13. Jahrhundert hat sich daraus das Rosenkranzgebet entwickelt.
Rote Rosen sind schlichtweg das Symbol für die Liebe, aber auch ein christliches Sinnbild für das Leid in der Passions- oder Kreuzesrose.