Sieben Farben hat das Licht
Projekt in der Karwoche in St. Peter und Paul
„Sieben Farben hat das Licht“, so lautet das Thema, das wir in diesem Jahr über die Fastenzeit und vor allem über die Kar-und Ostertage geschrieben haben.
Der Aschermittwoch war geprägt von der Farbe violett. Das neue Messgewand zeigt diese liturgische Farbe in allen ihren Facetten. Es ist die Farbe, die die Gegensätze vereinen will. Das Männliche und das Weibliche, das Menschliche und das Göttliche, den Tod und das Leben, die Farbe der Fastenzeit, in der das gelingen soll. Am Palmsonntag fand sich das Violett der Fastenzeit auf einem Holztableau wieder, das durch Farbtafeln in der Heiligen Woche ergänzt wurde.
Grün als die Farbe der aufbrechenden Natur für den Palmsonntag. Die Menschen bejubeln Jesus als ihren König mit grünen Zweigen in den Händen.
Am Gründonnerstag stand die Farbe der Liebe im Mittelpunkt: Rot mit einem angedeuteten Herz als Zeichen der Liebe, die Jesus in der Fußwaschung und durch das Abschiedsmahl mit seinen Jüngern auch uns erwiesen hat.
Am Karfreitag haben wir über die „Farbe“ Schwarz nachgedacht und uns mit den Dunkelheiten in unserem Leben befasst. Dies hat aber auch einen Ausblick gegeben, auf die Ostersonne, die schon durchschimmert. Das Lied von Sybille Fritsch „In der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines Tags und in ihrer dunklen Erde blüht die Hoffnung“ hat dem Schwarz und den Nächten unseres Lebens eine österliche Perspektive gegeben.
Bei der Kreuzesverehrung haben wir ein schlichtes Holzkreuz vor dem Tableau positioniert und jeder konnte für sich ausloten, welchen Abstand er zum Kreuz braucht, damit sich das Holzkreuz in das durch die farbigen Bilder entstandene violette Kreuz einpasst. Die eigene Nähe und Distanz zu Kreuz zu erspüren, war eine Erfahrung, die unter die Haut ging.
An Ostern wurde die Holztafel als Altarkreuz über dem Altar aufgehängt. Das Kreuz in der Mitte ist in weißer Farbe, als Zeichen für die österliche Freude über die Auferstehung. Dieses weiße Kreuz wird in bunten Farben angestrahlt. Weißes Licht lässt sich in die sieben Farben des Regenbogens aufspalten. Das werden wir erleben, wenn in der nur durch die Osterkerze erhellten Kirche, die alttestamentlichen Lesungen von der Geschichte Gottes mit seinem auserwählten Volk gelesen werden.
Diese Geschichte Gottes mit den Menschen geht weiter. Sie erleuchtet auch unser Leben. Das Licht der Auferstehung strahlt uns auf: In der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines neuen Tages.
Text und Fotos: Marianne Brantzen,
Leinwände: grün Rita Löhr, rot: Christa Aubel, schwarz und gelb: Marianne Brantzen, der violette und weiße Hintergrund ist ein Gemeinschaftswerk.