50 Jahre Kita St. Hedwig
Kindheitliche Erinnerungen sind zumeist positiv und entsprechen der damals empfundenen Realität.
Ich war 1982 „Insasse“ des heute 50-jährigen Kindergartenbetriebs Sankt Hedwig. Zu dieser Zeit war alles noch so „neu“ und mein älterer Bruder war bereits zwei Jahre zuvor in diesem Kindergarten untergebracht.
Schön waren die Erinnerungen an „meine“ Erzieherinnen Frau Frantzen oder Frau Neumann, die immer das für-mich-richtige-Händchen bezüglich der Hausregeln parat hatten. Die Kleiderhaken mit den Kindersymbolen und die rote Rutsche im Gartenbereich. Darüber hinaus gab es einen Balancierbalken auf dem ich, damals 3 Jahre alt, mir immer vorgestellt hatte, wie tief es an den Seiten heruntergeht und wie grausam und lebensgefährlich der Sturz aus dieser schier endlosen Höhe von mindestens 30 Zentimetern sein müsste. Und zu Weihnachten gab es Spekulatius…
Es war eine wunderschöne Zeit, an die ich mich auch heute noch sehr gerne zurückerinnere.
Diese Zeit hatte mich auch insoweit geprägt, dass meine beiden Kinder, Miriam und Martina, genau 30 Jahre nach mir, diese schöne Erfahrung auch machen sollten. Also… eigentlich hatten sie keine andere Wahl als ebenso diesen roten Backsteinbau „nach Papas Erinnerungen“ zu besuchen. Mittels einer Eingewöhnungszeit, an die ich mich 1982 selbst nicht erinnere, aber es soll sie gegeben haben, konnte das Projekt „Kindergarten“ starten.
Als „Ehemaliger“ fragte ich mich deshalb, wie sieht es jetzt aus?
Wer von meinen Erzieherinnen wird noch da sein? Was hat sich alles verändert?
Beim ersten Eintritt in das Kindergartengebäude waren viele alte Erinnerungen wieder wach geworden. Die Räume, die Ausstattung, das Kindergartengefühl, … zu meiner Überraschung wurde eine große Turnhalle in der Zwischenzeit angebaut, wie auch kleine Schränkchen für jedes Kind angeschafft, eine lärmhemmende Decke eingezogen.
Nur die Menschen von einst, die waren nicht mehr im Dienst. Meine Erzieherinnen übergaben den „Staffelstab“ einige Jahre zuvor an die nächsten Erzieherinnen und Erzieher und somit konnten meine Kinder ihre eigenen Erfahrungen mit ihren Erziehern machen.
Meine ältere Tochter Miriam durchlebte die Kindergartenzeit mit mehreren Wechseln in der Gruppenleitung, war aber immer in der Lage sich zurechtzufinden und wohl zu fühlen. Sie schaut noch immer gerne auf ihre Katzengruppe zurück.
Martinas Sternen-Gruppe unter der entschlossenen :-) Hand von Gruppenleiterin Frau Seniuk war in dem Raum untergebracht, den ich noch als Sporthalle kannte. An Martina merkte ich, auch aufgrund der wichtigen Transparenz und den Einsatz durch die Erzieherinnen, wie sehr sich unsere „Kleine“ veränderte und erwuchs. Nach diversen inneren Diskrepanzen (Ängste und Selbstzweifel) mit „ein Brot prickeln“ oder „Dinosaurier ausschneiden“, wurde sie zunehmend selbstsicher, von Tag zu Tag.
In ihren Augen konnte man besonders bei der Verabschiedung 2017 erkennen, wie sehr ihr dieser Kindergarten und die gemeinsame Zeit fehlen werden und dass er immer einen ganz besonderen Herzensplatz einnehmen wird.
An dieser Stelle, an das Team von Sankt Hedwig einen herzlichen Dank und Glückwunsch für 50 wichtige Jahre!
Als ehemaliges Kindergartenkind und Vater zweier Kindergartenkinder würde ich es sehr schön finden, wenn ich vielleicht irgendwann auch als Großvater eines Kindergartenkindes diese Kindertagesstätte Sankt Hedwig wiederbesuchen könnte, solange bleiben die Erinnerungen …
Markus Fuchs
Dies ist ein Artikel, der in der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum der Kita St. Hedwig zu lesen ist.
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