8 mal 11 sind 88
St. Klara übergibt Sammelergebnis an die Tafel
Fastnachter drücken Zahlen gern im Vielfachen der Zahl 11 aus. Was liegt näher, an Fastnachtssamstag im Dankgottesdienst zum Abschluss der Lebensmittelsammlung in St. Klara das Ergebnis im Vielfachen von 11 zu messen.
4 mal 11 Plätze hat St. Klara Corona-bedingt. Wenn man auf jeden Stuhl zwei volle Kisten mit gesammelten Lebensmitteln und Hygieneartikel stellt, dann kommt man auf das Ergebnis: zwei mal vier mal 11 sind 88 Transportkisten der Tafel voll mit Nudeln, Babynahrung, Tütensuppen, Obst-und Gemüsekonserven, Kaffee und Tee, Hygieneartikel und und und.
Die Klarianer haben ihre Herzen und Geldbeutel weit geöffnet, vielleicht auch, weil sie in ihrer Nachbarschaft viele Menschen kennen, die von der Tafel unterstützt werden, und haben neben Bergen von Waren auch 1.371 Euro an Barspenden zusammengebracht. Von diesem Geld wurden dann im Großmarkt noch fehlende Artikel eingekauft. Auch einige Menschen außerhalb der Gemeinde unterstützten die Aktion durch Geld- und Sachspenden.
Pfarrer Schmitt segnete die Spenden in einem Dankgottesdienst für die Spender und die Helfer der Aktion. Nach einem in Reim-Form (es war ja Fastnacht) vorgetragenen Dank an die großherzige Gemeinde und einer Würdigung der segensreichen Tätigkeit der Tafel übergab Gemeindeleiter Dr. Rollig die Spenden an Frau Friedrich-Wurzel und Herrn Hoffmann vom Vorstand der Tafel (symbolisch in Form einer Packung Nudeln). Die 88 Kisten wurden an Aschermittwoch von der Tafel mit zwei Lieferwagen abgeholt.
Bei aller Freude über das für den Kirchort St. Klara herausragende Ergebnis sollten wir die nüchternen Zahlen betrachten. Die Wiesbadener Tafel versorgt über 3.000 Menschen mit Lebensmitteln. Diese Menschen stehen jede Woche am Ausgabeschalter. Um all diese Menschen zu versorgen, bewegt die Tafel hunderte von Tonnen Lebensmittel pro Jahr – eine logistische Meisterleistung der ehrenamtlichen Helfer. Sie sammeln auf ihren Touren zum überwiegenden Teil Lebensmittelspenden aus dem Handel, bei denen die Mindesthaltbarkeitsdauer in Bälde abläuft und die dadurch nicht mehr verkäuflich sind wie Obst und Gemüse, Molkereiprodukte und Backwaren. Wenig bis gar nicht vom Handel gespendet wird sogenannte „Trockenware“ mit einer langen Haltbarkeit, die in den Geschäften abverkauft ist, bevor die Mindesthaltbarkeit abgelaufen ist. Hier kann man z.B. Nudeln, Reis, Konserven einordnen. Diese Waren sucht die Tafel ständig als Ergänzung zu der Frischware und ein Weg dazu sind Spendensammlungen wie der unseren.
Wenn die Tafel nur jedem der 3.000 Bedürftigen in der wöchentlichen Schlange vor der Ausgabe eine Packung mit 500 g Nudeln aushändigen würde, dann wären dafür 1.500 kg Nudeln erforderlich; dies entspräche dem Inhalt von 150 Transportkisten. St. Klara hatte in seiner Sammlung u.a. 13 Kisten voll Nudeln zusammenbekommen. Das gleiche gilt für alle übrigen Waren aus dem Bereich „Trockenware“. Und das ist nur für eine Woche. In der nächsten Woche stehen die Menschen wieder an. Deshalb ist es wichtig, dass bei solchen Sammlungen Mengen an Waren zusammenkommen, um das Problem der Tafel wirklich lösen zu können. St. Klara hofft, dazu einen bescheidenen Beitrag geleistet zu haben.