Bitte des Pfarrers an die Gemeindemitglieder
Liebe Gemeindemitglieder von St. Peter und Paul,
auf diesem Wege möchte ich mich heute an Sie ganz persönlich wenden. Ich hoffe sehr, dass Sie bisher gut und gesund durch diese aufregenden Märztage gekommen sind. In Gedanken und im Gebet fühle ich mich nach wie vor meinen Gemeindemitgliedern, also auch Ihnen, eng verbunden.
Gemeindeleben während der Corona-Pandemie – wie kann das gehen?
Alle kirchlichen Gottesdienste, Treffen der Gruppierungen, Firm- und Kommunionkurse etc. sind zunächst bis zum 19. April auf Eis gelegt. Aller Voraussicht nach wird uns diese Situation noch über viele Wochen begleiten. Das stellt uns vor neue Herausforderungen, die so noch nie da waren.
Für viele von uns ist es sehr schmerzhaft, dass wir uns nicht mehr zum Gottesdienst versammeln können. Auch mich schmerzt das sehr. Mich begleitet ein seltsames Gefühl, wenn ich jeden Abend um 18:30 Uhr die Hl. Messe ohne die gewohnte Gemeinde feiere. Aber ich nehme Sie natürlich dabei alle mit ins Gebet!
Viele unserer Gemeindemitglieder können sich per Internet (z.B. über die Homepages von Pfarrei und Bistum) zeitnah über aktuelle Entwicklungen in unserer Pfarrei auf dem Laufenden halten, dazu zählen auch Sie. Für viele ältere, kranke und alleinstehende Gemeindemitglieder ist das nicht möglich. Das ist der eigentliche Grund, warum ich mich heute an Sie wende.
Über unsere Homepage kann ich Sie, die Gemeindemitglieder, die online sind, in Zeiten der Corona-Pandemie am besten erreichen. Diesen Umstand möchte ich mir zunutze machen, indem ich Sie heute anschreibe und bitte, ältere und alleinstehende Menschen (aus unserer Pfarrei), die Sie kennen, anzurufen, ihnen herzliche Grüße der Pfarrei auszurichten und sie zu bitten, auch ihrerseits alte und alleinstehende Menschen aus ihrem Umfeld anzurufen, ihnen wiederum viele Grüße der Pfarrei auszurichten ...
Ein Schneeballsystem also! Könnten Sie bitte bei Ihren Telefongesprächen auf Folgendes hinweisen:
- Es gibt konkrete Hilfsangebote unserer Pfarrei (z.B. Übernahme von Einkäufen, seelsorgerliche Gespräche etc.) aber auch anderer Institutionen. Diese werden im Laufe des Freitags dieser Woche auf unsere Homepage gestellt bzw. als Handzettel in den offenen Kirchen ausgelegt. – Motto: „Wir möchten auch weiterhin für Sie alle da sein!“
- unsere Pfarrei nimmt an der gemeinsamen Aktion der Bistümer Limburg und Mainz sowie der Evangelischen Kirche von Hessen-Nassau teil, d.h. die Glocken unserer Kirchen läuten für maximal fünf Minuten, täglich um 19:30 Uhr. Ziel ist es, in der Kontaktsperre ein hörbares Zeichen der christlichen Gemeinschaft, des gegenseitigen Trosts und der Ermutigung in der Öffentlichkeit zu setzen. Die Gläubigen zu Hause sind aufgerufen, während dieser fünf Minuten für die Eindämmung der Corona-Pandemie zu beten.
- Bitte klären Sie gegebenenfalls mit den Menschen, die Sie anrufen, ob es zukünftig weitere Kontakte geben soll, z. B. durch weitere Telefongespräche.
- Wir (das Pastoralteam und ich) würden uns freuen, wenn Sie uns mitteilen (per Mail oder Anruf bei uns bzw. im Zentralen Pfarrbüro), welche Erfahrungen, Herausforderungen Sie bei dieser Aktion erlebt haben.
- Wir werden ca. wöchentlich einen Newsletter auf unsere Homepage stellen, damit Sie auf dem Laufenden sind.
- Und einiges mehr
Gleichzeitig könnten Wünsche z.B. um Hilfestellung beim Einkaufen, nach einem seelsorgerlichen Gespräch, um Nennung eines Verstorbenen in einer der täglichen Messen etc... an uns rückgemeldet werden.
Diese Aktion können Sie, wenn Ihnen das sinnvoll erscheint, auch mehrmals wiederholen, wenn z.B. die Älteren und Alleinstehenden längere Zeit abgeschottet bleiben müssen.
Diese Aktion nimmt das auf, was viele unserer Gemeindemitglieder schon tun, indem sie den Kontakt zu alten und alleinstehenden Nachbar*innen suchen, was in der Regel auf große Freude bei den Kontaktierten stieß. Ich finde es auch nicht schlimm, wenn jemand von verschiedenen Personen mehrmals angerufen wird, was sicher passieren wird.
Einen Versuch wäre es, denke ich, auf jeden Fall wert. Wir haben zum ersten Mal eine Pandemie solchen Ausmaßes, da muss man einfach alles probieren, um den Menschen irgendwie nahe zu sein.
Ich bitte Sie herzlich, an dieser Aktion teilzunehmen. Lassen wir die alten, kranken und alleinstehenden Menschen spüren, dass sie zu einer großen Gemeinschaft gehören! Ich wünsche dieser Aktion den nötigen Erfolg! Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Engagement! Ich grüße Sie auch im Namen der Mitglieder der synodalen Gremien und des Pastoralteams! Bleiben Sie mit den Ihrigen gesund und achten Sie auf sich!
Bleiben wir im Gebet verbunden und von Gott behütet!
Ihr Pfarrer Knud W. Schmitt