„Es soll heller werden in dieser Welt“
Die kleine Flamme, die im Mittelpunkt der Aussendungsfeier in St. Peter und Paul Schierstein stand, war weit gereist, wenn auch nicht so weit wie sonst. Entzündet wird sie eigentlich in Bethlehem in der Geburtsgrotte Jesu. Doch aufgrund der Krise in Nahost stammte das Licht in diesem Jahr aus der Wallfahrtkirche in Christkindl im Bezirk Steyr, Österreich. Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus dieser Region hatten das Friedenslicht aus dem vergangenen Jahr aufbewahrt.
Das Licht schaffe es immer durchzuscheinen, so wie der Glauben, sagte Bischof Dr. Georg Bätzing in dem bis auf den letzten Platz gefüllten Gotteshaus. Vor allem Kinder und Jugendliche, fast alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder, waren mit Laternen und Windlichtern nach Schierstein gekommen, um das Friedenslicht abzuholen und bistumsweit in ihren Pfarreien und Einrichtungen zu verteilen. Auch in den Landtag, ins Wiesbadener Rathaus und ins Hessische Ministerium für Soziales und Integration wird das Licht gebracht.
Das Motto der Aktion 2024 „Vielfalt leben, Zukunft gestalten“ sei eine Herausforderung aber auch eine Bereicherung, sagte der Bischof in seiner Predigt, die er im Dialog mit Diözesankurat Frank Fieseler hielt. Ein hörendes Herz schlage immer für die anderen und deren Vielfalt. Wer auf andere zugehe, könne die Zukunft gut gestalten. Im Weitergeben des Lichts und dem Aufeinander-Zugehen „entdecken wir, wie viele wir sind und wie viel möglich ist“, so der Bischof, der sich wünschte: „Es soll heller werden in dieser Welt. Es soll Frieden geben.“
Vielfalt ist Stärke
Das Friedenslicht sei eine Chance und Aufforderung, den Frieden unter den Menschen zu verbreiten, so die Pfadfinder im Gottesdienst. „Unsere Vielfalt ist unsere Stärke! Es geht um uns alle, darum, wie wir gemeinsam durch die Welt gehen können“, so die Jugendlichen, die vor allem beim zum Abschluss gemeinsam gesungenen „Flinke Hände, flinke Füße“ demonstrierten, wie stark und offen ihre Gemeinschaft ist.
Musikalisch gestalteten die stimmungsvolle Feier Clara Vogel und Thomas Klima von der Jugendkirche KANA, Gregor Deninger von der Pfarrei St. Peter und Paul und Pfadfinderin Stefanie Beuscher. Zum Schluss wurde das Friedenslicht an alle in der Kirche verteilt – so dass die Flamme nun im gesamten Bistum leuchten kann.
Lagerfeuer und Bastelaktionen vor der Kirche
Gastgeber war in diesem Jahr der Stamm Thomas Morus Schierstein. Stammesvorsitzende Nicole Wenz und Stammeskurat Christoph Fliegen hatten mit zahlreichen Helferinnen und Helfern schon vor dem Gottesdienst ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Vor der Kirche brannte ein Lagerfeuer und es gab gleich mehrere Bastelaktionen. Auch konnten Wünsche an das eigene Zukunfts-Ich geschrieben werden, die dann in einem Jahr per Post an die Verfasserinnen und Verfasser zurückgesandt werden. Zur Stärkung gab es Waffeln sowie heiße und kalte Getränke.
Der Pfadfinderstamm Thomas Morus wurde 1978 gegründet und ist in der Pfarrei St. Peter und Paul in Schierstein beheimatet. In ihm sind 50 Kinder und zehn Leiterinnen und Leiter aktiv. Die Gruppenstunden finden in Toms Hütte in der Heinrich-Zille-Straße 84 in Schierstein statt. Nähere Informationen gibt es unter dpsg-schierstein.de.