Christmette mit Krippenspiel der Erstkommunionkinder wie in vielen anderen Kirchen am Heiligabend – das gibt es seit einigen Jahren in St. Klara nicht mehr. Letztes Jahr begann der Erstkommunionkurs erst im Januar und in diesem Jahr gibt es in St. Klara keinen Kurs. Der Priestermangel bedingte auch, dass für St. Klara am Heiligabend-Nachmittag seit Jahren kein Priester zur Verfügung stand. Aber diese Situation barg auch die große Chance, im Rahmen eines Wortgottesdienstes etwas Neues auszuprobieren – und diese Chance wurde auch in diesem Jahr vom Liturgieteam genutzt.
Erstmals wurde um 16:00 Uhr ein „Hirtenfeuer“ angeboten, das in einer Feuerschale auf der Terrasse des Gemeindezentrums abgebrannt wurde. Frau Marquardt las eine Weihnachtsgeschichte („Der liebe Gott und der Brausefabrikant“), Herr Weckbacher begleitete die gemeinsam gesungenen Weihnachtslieder auf dem Klavier. Dazu gab es Glühwein und alkoholfreien Punsch. Etwa 30 Besucher – nicht nur aus der Gemeinde St. Klara – nutzten die Gelegenheit, sich in lockerer Form auf die Feier der Heiligen Nacht einzustimmen.
Im um 17:00 Uhr anschließenden Wortgottesdienst stand das Licht, das Gott durch die Geburt seines Sohnes in die Welt gebracht hat, im Mittelpunkt des Geschehens.

Nach dem Orgelvorspiel („Wachet auf, ruft uns die Stimme“) kamen in der stockdunklen Kirche – nicht einmal die Altarkerzen brannten – Stimmen aus allen vier Ecken des Kirchenraumes, die von der Angst in der Finsternis berichteten. Dann erscholl die Lesung aus dem Propheten Jesaja „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht…“ aus der Dunkelheit heraus. Danach trug Frau Marquardt eine brennende Kerze in den Kirchenraum und entzündete daran die Kerzen am Altar. Im nachfolgenden Zwiegespräch zwischen einem Weihnachtsmarkt-Besucher mit Lichterkette um den Hals und blinkender Weihnachtsmann-Mütze und einem Glühweinbecher in der Hand und einer Christin wurde zum Weihnachtsevangelium hingeführt, das Frau Marquardt las. An der Stelle, an der über die Geburt berichtet wird, erstrahlte wie von Geisterhand die Weihnachtskrippe und an der Stelle, an der die Engel Gloria singen, funkelten viele hundert Lichter am großen Weihnachtsbaum.
Danach arbeitete das Ehepaar Rollig, das den Gottesdienst vorbereitet hatte und das Zwiegespräch vortrug, die Bedeutung der Geburt Jesu als Erscheinen des Lichts in der Finsternis heraus. Dazu wurde auch das Friedenslicht aus Bethlehem zur Krippe getragen. Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Stille Nacht“ wurde die Deckenbeleuchtung in der Kirche eingeschaltet, damit die sich anschließende Kommunionausteilung unfallfrei von statten gehen konnte.
Am Ende des Gottesdienstes wünschte das Liturgieteam des Abends (Frau Rollig, Frau Marquardt, Herr Siersleben, Herr Dr. Rollig) am Ausgang den Gottesdienstbesuchern ganz persönlich ein gesegnetes Weihnachtsfest.
Der völlig ungewöhnlich gestaltete Gottesdienst mit seiner Licht-Dramaturgie war ein Experiment. Dieses wurde von den Gottesdienstbesuchern sehr positiv beurteilt.
