Interview mit der Gemeindeleitung St. Hedwig
Seit März 2023 leitet ein Team gemeinsam den Kirchort St. Hedwig. Das Team besteht aus Gabi Wegerich, Hans-Otto Ermuth und Gerhard Boese.
Wie haben Sie den Anfang Ihrer Arbeit als ehrenamtliche Gemeindeleitung im Team am Kirchort St. Hedwig erlebt und welche ersten Erfolge konnten Sie verzeichnen?
Am Anfang unserer Arbeiten stand ein Sammeln aller Aufgaben, um die wir uns kümmern und die wir im Blick halten sollten. Die Aufgaben haben wir dann in Themenfelder zusammengefasst und für diese nach Stärken, Talenten und Kenntnissen im Team verteilt und jeweils eine Vertretung festgelegt.
Somit haben wir eine Basis und Orientierung (intern und extern) geschaffen, wer für was Verantwortung trägt und erster / erste AnsprechpartnerIn ist.
Als Erfolg sehen wir eine hohe Akzeptanz unserer Arbeit bei den Gemeindemitgliedern und dem Ortsausschuss. Wir sind präsent und ansprechbar.
Die Menschen freuen sich, wenn sie zu unterschiedlichen Themen ein Gesicht haben, das sie kennen und somit Ihre Ideen oder Fragen platzieren können.
Welche Herausforderungen sind Ihnen im ersten Jahr begegnet und wie haben Sie diese gemeinsam im Team bewältigt?
Die Zusammenarbeit mit dem zentralen Pfarrbüro und dem Pastoralteam stellte sich als Herausforderung dar. Wer ist für was zuständig und ansprechbar? Welche Prozesse müssen hierbei eingehalten werden? Manchmal galt es auch überhaupt einen Lösungsweg für Abläufe zu finden.
Eine weitere Herausforderung bestand Zusammenarbeiten mit den unterschiedlichen Einrichtungen und Organisationen auf dem Gräselberg zu ermöglichen.
Gelungen ist dies durch einen regelmäßigen Austausch und eine feine Abstimmung innerhalb des Leitungsteams, sei es in gemeinsamen Treffen oder per E-Mail. Hieraus hat sich ein effektives und zielführendes Arbeiten entwickelt.
Wie haben die Menschen am Kirchort St. Hedwig und in der Pfarrei Ihr Engagement und Ihre Angebote bisher angenommen und welche Rückmeldungen haben Sie erhalten?
Unter dem Titel „Bleib doch“ bieten wir ein monatliches gemütliches Zusammenbleiben nach dem Gottesdienst am Samstagabend an. Jeder bringt was zum Trinken und Knabbern mit. Ein Angebot mit wenig Aufwand aber großem Erfolg. Sogar der eine oder andere Zelebrant ist schon geblieben. Und nebenbei erhöht sich auch an diesen Abenden die Zahl der Gottesdienstbesucher.
Rückmeldungen hierzu: tolle Sache; einfach, aber schön; komme gerne; da kann man mal in Ruhe miteinander reden.
Wir bieten an zwei, künftig sogar an drei Tagen in der Woche eine Sprechstunde an. Und wer nur in der Kapelle beten möchte, der kann das in dieser Zeit gern tun. Unser Zentrum ist dann geöffnet.
Wir haben in diesem Jahr mit unserer evangelischen Schwestergemeinde ein ökumenisches Pfingstfest auf dem Gräselberg gefeiert. Vielleicht entwickelt sich hieraus auch etwas Regelmäßiges.
Wir haben ermöglicht, dass auf dem Gelände des Gemeindezentrums ein Fairteiler Schrank aufgestellt wurde. Nicht mehr gebrauchte Lebensmittel können hier abgelegt oder mitgenommen werden.
Aus dem ehemaligen Werkraum ist das „Hedwigszimmer“ entstanden, ein neuer Gruppen- und Besprechungsraum für dem Kirchort. Damit konnten die Umbaumaßnahmen aufgrund der Vermietung weiterer Räume an die Caritas abgeschlossen werden.
Und dann sei auch noch das Pfarreifest erwähnt, das wir anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Gemeindezentrums St. Hedwig und des 25-jährigen Priesterjubiläums von Pfarrer Schmitt unter dem Motto „Silber trifft auf Gold“ feierten. Vor dem Feiern stand eine intensive Planungs- und Vorbereitungsphase. Aber genau solche Aktionen stärken die Gemeinschaft der Menschen im Kirchort.
Welche Projekte und Initiativen sind derzeit in Planung und worauf freuen Sie sich dabei besonders?
Wir sind in der Umsetzung von zwei Projekten in Kooperation mit dem Stadtteilzentrum und dem Quartiersmanagement auf dem Gräselberg.
Einrichtung eines digitalen Rundwegs mit Geocaching
Plauderbänke mit Fitnessgeräten unter dem Motto „St. Hedwig macht mobil“
Mit diesen beiden Projekten wollen wir uns als christliche Menschen zeigen, die für den Gräselberg etwas erreichen wollen: Sozialer Zusammenhalt.
Und dann entsteht mit dem Kärntnerviertel gerade ein neuer Wohnbereich auf dem Gräselberg. Auch hier wollen wir uns zeigen und die neuen Mitbewohner begrüßen. Wie? Da sind wir noch am planen.
Besonders freuen wir uns noch auf den Abschluss des Jubiläumsjahres im November mit einem Remake unseres Angebots zur Nacht der Kirchen im letzten Jahr und einem Dankeschön an alle ehrenamtlich Aktiven.
Was haben Sie aus dem ersten Jahr Ihrer Tätigkeit gelernt und welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesetzt, um die Gemeinschaft in St. Hedwig weiter zu stärken?
Ehrenamtliche Gemeindeleitung im Team kann gelingen. Voraussetzung ist ein intensiver Austausch und gegenseitiges Vertrauen. Dinge selbst in die Hand nehmen und Neues einfach mal ausprobieren sind unsere Motivation.
Ehrenamtliche Gemeindeleitung im Team ist die Zukunft der Kirchorte. Davon sind wir fest überzeugt. Hierfür haben wir schon mehrfach in anderen Ortsausschüssen unserer Pfarrei und auch außerhalb geworben, einmal sogar mit Erfolg.
Wir sehen für die kommenden Jahre umfangreiche Veränderungen auf die Pfarrei zukommen. Kirchengebäude werden veräußert, Kirchorte werden sich auflösen. Das wird auch nicht an St. Hedwig vorbeigehen. Wir sehen es daher als erforderlich uns mit anderen Einrichtungen und insbesondere unserer evangelischen Schwestergemeinde auf dem Gräselberg tiefergehend zu vernetzen. Nur so wird es gelingen, auch künftig als Kirchort ein christliches Gesicht auf dem Gräselberg zu zeigen. Wie Pfarrer Schmitt uns immer wieder sagt: Ihr seid gesandt.
Liebe Gabi Wegerich, Hans-Otto Ermuth und Gerhard Boese, vielen Dank für Ihre Zeit, Ihre motivierenden Antworten und Ihre Zuversicht.
Für Ihren Dienst in unserer Pfarrei und den Kirchort wünschen wir Ihnen alles Gute.
Die Fragen stellte Pastoralreferent Manuel Gall