Junge Menschen erzählen von Taizé
Mitte Mai schrieb Manuel Gall, Organisator der Fahrt nach Taizé, die Teilnehmenden der Fahrten nach Taizé der letzten Jahre an. Der Pastoralreferent forderte die Leute auf von ihren Erlebnissen und Erfahrungen in Taizé berichten. Wenn schon in diesem Jahr keine gemeinsame Fahrt stattfinden kann, dann tut es gut sich einander zu erzählen, was gerade das Besondere an und in Taizé ist.
Lesen Sie hier die persönlichen Geschichten aus Taizé und fühlen Sie sich den Leuten und dem Gefühl nahe!
„Immer wieder schön“
Kristin aus Frauenstein
Ich war schon zweimal in Taizé und fand es immer wieder schön. Vor allem fand ich es schön, neue Freunde kennenzulernen. Man ist dort nie ausgeschlossen, man lernt immer wieder neue Leute kennen. Das gehört zu meinen schönsten Erinnerungen. Außerdem sind die Gottesdienste immer wunderschön. Gemeinsam Lieder in verschiedenen Sprachen zu singen und zu beten hat immer eine schöne Atmosphäre geschaffen. Einer meiner Lieblingslieder sind u.a. „Kristus din ande“.
In Taizé gibt es auch Gruppentreffen, wo man auch andere Leute kennenlernt. Man spricht mit ihnen über verschiedene Fragen der Religion, danach spielt man oft. Das hat auch immer Spaß gemacht. Bei meiner letzten Fahrt war ich in dem Alter, wo man nachmittags eine Arbeit übernehmen soll. Ich habe mitgeholfen, die Küche zu putzen. Letzten Endes war es aber auch schön. Auch die Freizeiten, die wir zwischendurch hatten, waren immer schön. Karten spielen, sich ein paar Andenken kaufen und einfach nur auf dem Gelände zu laufen stand immer wieder auf dem Programm. Abends haben wir uns mit der eigenen Gruppe getroffen und verschiedene Dinge besprochen, was auch schön war.
Letzten Endes sind meine besten Erinnerungen die Gottesdienste, neue Freunde kennengelernt zu haben und die Gruppentreffen. Ich werde auf jeden Fall wieder hinfahren.
„Ein magischer Ort“
Antonia aus Frauenstein
Für mich ist Taizé ein sehr besonderer Ort, denn dort fühlt man sich Zuhause. Ich habe im vergangenen Jahr an der Fahrt nach Taizé teilgenommen und diese in vollen Zügen genossen. Anfangs war alles bisschen komisch, da ich so viele Menschen auf einen Fleck nicht gewohnt war. Ich bin der Meinung, dass man diesen Ort nicht mit dem Leben zu Hause in Wiesbaden vergleichen kann. Wenn ich beispielsweise in Wiesbaden in die Kirche gehe, dann ist der Gottesdienst nach der Gewohnheit, doch in Taizé ist es anders. Im Gottesdienst sind sehr viele Menschen und alle sitzen auf dem Boden und singen. Der Gottesdienst ist magisch und diese Art des Gottesdienstes werde ich nie vergessen. Ich bin aber nicht nur wegen den Gottesdienst nach Taizé gefahren. Zum einen konnte ich dort neue Bekanntschaften schließen und zum anderen habe ich an diesen magischen Ort sehr viel Zeit mit meinen Freunden verbracht. Vor allem abends haben wir uns gemeinsam zusammengesetzt und geredet. Die Abenden waren für mich die schönsten Zeiten an der Reise, weil ich viele Erinnerungen von diesen Abenden besitze. Meine Freunde und ich sind wie eine Familie zusammengewachsen. Uns wurden einige Aufgaben zugeteilt, wie beispielsweise das Austeilen vom Mittagessen oder das Putzen eines Gesellschaftsraumes. Das hat sich erstmals schlimm angehört, aber im Endeffekt hat es mir sehr viel Spaß gemacht. An das Essen kann ich mich auch noch sehr gut erinnern, da ich es mir schlimmer vorgestellt habe. Ich weiß von meinen Klassenfahrten, wie schlimm das Essen in Jugendherbergen sein kann, doch so war es an diesem besonderen Ort nicht. Ich würde manche Essen sogar heutzutage nochmals essen. Das einzige „blöde“ war, dass man etwas länger auf sein Essen warten musste. Doch hierzu muss ich erwähnen, dass die Essensschlange sehr schnell kleiner wurde, von daher war es auch nicht allzu schlimm.
Ich wollte dieses Jahr auch an der Taizé Fahrt teilnehmen, damit ich nochmals so einzigartige Erinnerungen erleben kann, jedoch war das dieses Jahr selbstverständlicher Weise nicht möglich. Ich hoffe daher, dass ich nächstes Jahr wieder mit meinen Freunden nach Taizé reisen kann.
„Die Seele baumeln lassen“
Chamiram aus Eltville-Martinsthal
Ich habe Taizé erstmals im Jahr 2013 besucht. Damals war es mir eine Herzensangelegenheit, da ich in einer tiefen Phase der Trauer steckte und darauf hoffte, diese durch einen Abstand von Familie und Freunden besser verarbeiten zu können. Bildlich gesprochen kann man in Taizé einfach „die Seele baumeln lassen“. Man muss sich nicht für ein kurzes Gebet, einen biblischen Austausch oder für den Glauben an Gott schämen. Es ist absolut in Ordnung und sogar wünschenswert, offen zu reden und der Seele eine „Stimme“ zu geben.
Besonders die Quelle der Stille ist eindrucksvoll, da man trotz vieler Menschen kurzzeitig für sich sein und in sich horchen kann. Dieses Gefühl der vollkommenen Ruhe überrascht mich jedes Jahr neu und ich freue mich bereits im Bus darauf. Gleiches gilt für die Gesänge. So viele Menschen, so viele Sprachen, so viele Stimmen und doch kaum Unterschiede, das berührt mich immer sehr.
In diesem Jahr haben wir „Die Nacht der Lichter“ in Eltville gefeiert. Es war ein schönes Gefühl und eine interessante Erfahrung, zumal viele Menschen in dieser einen Stunde auf ihre ganz eigene Art und Weise den „Taizé-Samstag“ aufleben ließen. Lieben Dank für diesen tollen Impuls und auf ein hoffentlich baldiges Treffen in Burgund.
Vielen Dank! Und wer jetzt Lust hat auch von seinen Erfahrungen in Taizé zu berichten, schickt einfach eine Mail an: m.gall@ wiesbaden.bistumlimburg .de