Kar- und Ostergottesdienste am Kirchort St. Hedwig
Eine christliche Gemeinde zeichnet sich aus durch Gottesdienst (liturgia), Zeugnis (martyria) und soziale Fürsorge (diakonia/caritas). Gemeinsam haben wir am KO St. Hedwig versucht, dieser Auszeichnung gerecht zu werden, was die Gemeinschaft gestärkt hat.
Am 5. Fastensonntag gab es eine vom TEE-Familienkreis vorbereitete Wort-Gottes-Feier für ein soziales Projekt in Kamerun. Da immer noch kein Eine-Welt-Essen möglich war, haben wir den Verein „Tenniskinder e. V.“ in der gottesdienstlichen Feier kennengelernt. Am Ende gab es gegen Spende eine „Lebensmitteltüte“ mit den Zutaten zu einem Mittagessen zum Selberkochen und der Eine-Welt-Laden war geöffnet. Es waren Viele beteiligt, was die Gemeinschaft gestärkt hat. Dank der Technik konnte die Feier auch über youtube in die Wohnzimmer gebracht werden.
Und dann kam die Heilige Woche mit sehr würdigen Gottesdiensten. Am Palmsonntag war das Fastenfenster mit Dornen und Palmzweigen geschmückt, die an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnerten.
Am Gründonnerstag waren wir – wie vor Corona – beim Vaterunser verbunden durch weiße Bänder, die von Stuhl zu Stuhl reichten. Auf Papierblüten schrieben wir unsere Fürbitten, die dann an die Dornenzweige ins Fastenfenster gehängt wurden.
In der Liturgie vom Leiden und Sterben übernahm ein Wort-Gottesdienst-Beauftragter die Ansprache. Daran schloss sich die Kreuzverehrung an, dazu wurde das Kreuz an die einzelnen Plätze getragen - ein sehr dichter Akt - begleitet durch den Gesang der Kantorin.
Die ersehnte Osternacht, die zum ersten Mal als Wort-Gottes-Feier von einer Gruppe Frauen gestaltet wurde, begann damit, dass die Blüten-Fürbitten im kleinen Osterfeuer verbrannt wurden – wie Weihrauch stiegen die Gebete in den Himmel auf! Die geweihte Osterkerze wurde entzündet und in die dunkle Kirche getragen begleitet durch den Gesang der Kantor/in und das Licht wurde an die Gottesdienstbesucher/innen weitergegeben.
Die Atmosphäre war sehr still und dicht, als der Kantor das Exsultet sang.
Gemeindereferentin Susanne Hering, die der liturgischen Feier vorstand, hielt eine klare und gute Ansprache, die die Herzen berührte. Die schönen Osterlieder, von den beiden KantorInnen gesungen und mit der Gitarre begleitet, machten ein wenig wehmütig. Wie gerne hätten viele mitgesungen!
Und am Ende der Wort-Gottes-Feier fiel der Blick auf das Osterfenster, in dem sich die Dornen in Osterglocken „verwandelt“ hatten. Die Gottesdienstbesucher/innen konnten noch einen Ostergruß mit Wein, Ei und etwas Süßem mit nach Hause nehmen als Wegzehrung, denn eine Agape durfte ja noch nicht stattfinden.
Alles war wegen Corona noch weit weg vom Gewohnten, aber es war schon viel mehr als 2020. Die Gottesdienste waren durchweg gut besucht und wir haben Gemeinschaft gespürt. Also, lasst uns als Christinnen und Christen hinausgehen und Zeugnis geben, von dem, was wir dankbar erfahren haben. ER ist wirklich auferstanden, Halleluja!
Gabriele Wegerich
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