Lieben „auf den zweiten Blick“ halten meist besonders lang
Die klassische „Liebe auf den ersten Blick“ war es bei den beiden nicht, denn sie kannten sich schon längere Zeit aus der Kirchengemeinde Hl. Dreifaltigkeit und aus einem Tanzkurs, den das katholische Dekanat Wiesbaden 1957 in der Pfarrei St. Bonifatius organisierte. Doch dann verloren sich die beiden wieder aus den Augen.
1958 suchte Norbert, Bankkaufmann bei der Wiesbadener Bank, für den Winterball des katholisch kaufmännischen Vereins eine Begleitung. Und da erinnerte er sich an die kleine, quirlige und sehr hübsche Irmgard Ottl, die als Zahnlageristin bei einem Wiesbadener Dentalunternehmen tätig war. Sie begleitete ihn auf den Ball und dann hat es da offensichtlich zwischen beiden gefunkt, daraus wurde nämlich mehr: 1960 Verlobung und am 30. April1961 gaben sich beide das Jawort.
Nach zwei Jahren gab Irmgard ihren Beruf auf, denn 1962 stellte sich der erste Nachwuchs ein. Es folgten 1965 und 1968 noch zwei weitere Kinder, insgesamt zwei Buben und ein Mädchen.
Die junge Familie bezog dann im Oktober 1968 eines der ersten Reihenhäuser in Klarenthal. Damit kam sie gerade rechtzeitig, um am Aufbau der im selben Jahr errichteten Pfarrei St. Klara mitzuwirken. Schon bald bildete sich dort ein recht aktiver Kreis von jungen Familien, der sich alle vier Wochen bei einer anderen Familie zu Hause traf. Dieser Kreis blieb recht lange beisammen und war für die Labuschs ein Ort der Gemeinschaft.
Irmgard Labusch wurde sehr schnell in St. Klara aktiv als Lektorin, Katechetin für die Erstkommunionvorbereitung und in noch vielen anderen Funktionen. Ihr Mann Norbert hütete währenddessen die Kinder und hielt ihr auch sonst den Rücken für ihre ehrenamtliche Arbeit frei, was bei drei Kindern nicht immer leicht war. Aber gemeinsame Interessen und Aufgaben schweißen eine Partnerschaft zusammen und geben ihr auch Sinn über die Zeit hinaus, wenn die Kinder erwachsen werden und das elterliche Nest verlassen. Wenn Corona vorbei ist, können die Labuschs neben ihren drei Kindern auch drei Enkel und drei Urenkel zum Besuch einladen.
Das Ehepaar Labusch hat sich im Kreis von St. Klara immer sehr wohlgefühlt. St. Klara , mit seinen Menschen, gehören zum Leben der Labuschs dazu.
Die Kirchortgemeinde St. Klara gratuliert ganz herzlich zum Fest der Diamantenen Hochzeit (60 Jahre!) und wünscht dem Jubelpaar weiterhin Gesundheit und Wohlergehen und noch viele Jahre im Kreis der „Klarianer“.
Im Festgottesdienst am 01. Mai 2021, den das Ehepaar Rollig vorbereitet hatte und dem Pfarrer Schmitt vorstand, spielte eine mit Blumen geschmückte Leiter eine immer wieder kehrende Rolle: Die Holme stellten die Partner dar, die Sprossen die vielfältigen Beziehungen zwischen den Partnern, auf die in mehreren Gebeten näher eingegangen und durch Schilder auf den Sprossen für alle sichtbar gemacht wurden.