Neu in der Pfarrei: Qualitätsmangementbeauftragte Heidi Schneider
Heidi Schneider
Frau Schneider, was hat Sie motiviert sich für Qualitätsmanagement der Kindertagesstätten im Wiesbadener Westen zu bewerben?
Der Grund dafür ist, dass mir meine frühere Tätigkeit als Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) – explizit für Kitas – gefehlt hat. Qualitätsmanagement (QM) hat für mich neben allen gegebenen Anforderungen auch einen großen Gestaltungsspielraum, ist wie ein Verbesserungskreislauf aufgebaut und man setzt sich natürlich auch mit verschiedenen Arbeitsfeldern und Berufsgruppen auseinander. Wichtig war für mich damals auch, dass man als Gesamtteam durch die gemeinsame QM-Planung, Umsetzung und Reflexion stolz darauf war, die pädagogische Arbeit transparent darstellen zu können und eine gemeinsame Basis gefunden zu haben. Meine eigene Identifikation mit den gemeinsam erarbeiteten Zielen -in der Arbeit mit Kindern- und das Zugehörigkeitsgefühl zum Arbeitgeber hat sich für mich in dieser Zeit ebenso verbessert. Das Qualitätsmanagement kam letztendlich nicht nur den Kindern und MitarbeiterInnen zu Gute, auch die Zusammenarbeit mit den Eltern hat sich weitestgehend verbessert.
Welche Aufgaben stehen für Sie an und worauf freuen Sie sich besonders?
Für mich steht zunächst eine Vorbereitungsphase an, um heraus zu finden, wie man das bereits bestehende Qualitätsmanagement unter den momentanen Bedingungen weiterentwickeln kann. Sukzessive taste ich mich heran und versuche eine Zusammenspiel zwischen den individuellen Regelungen der Kitas und des Trägers, den QM-Anforderungen des Bistums Limburg (Q-ita für Kinder) und den gesetzlichen Anforderungen herzustellen, aber vor allem dabei die Individualität der jeweiligen Kitas hervorzuheben. Worauf freue ich mich: Einige Kita-Mitarbeiterinnen/-Leitungen durfte ich zum Glück schon kennenlernen und ich bin sehr dankbar darüber, dass diese trotz der coronabedingten Lage Zeit für mich hatten.
Und wie leben Sie Ihren Glauben im Alltag?
Indem ich mittlerweile weiß, dass Gott mich so annimmt wie ich bin, er meine Schwächen und Stärken kennt, ich mich somit angenommen fühle und keine Angst vor der Zukunft haben muss. Gott hilft mir, denke ich, im menschlichen Miteinander Situationen zu reflektieren, um andere besser zu verstehen. Persönliche Belange anderer Menschen ernst zu nehmen, ist mir sehr wichtig.
Wo sehen Sie Schwierigkeiten und Hindernisse in den heutigen Kirchengemeinden?
Zum einen, dass wir wieder mehr auf das „Miteinander“ statt „Ego“ hinarbeiten sollten. Zum Anderen, dass wir etwas mehr auf den Wandel der jungen Generation eingehen müssen, was brauchen diese und wie holt man z. B. Jugendliche zum Glauben oder zur Kirchengemeinde zurück. Es gibt z. B. eine Umweltbewegung die freitags demonstrieren geht, um sich für die Schöpfung Natur, gegen den Klimawandel und um sich somit für ihre Zukunft einzusetzen. Z. B. diese friedliche und sinnvolle Jugendbewegung nicht nur wahrzunehmen, sondern diese auch tatkräftig zu unterstützen, wäre meiner Meinung nach für die Kirche wichtig.
Wie sehen Sie „die Kirche“ in 30 Jahren?
Die Gemeinden haben sich bis dahin vergrößert, da diese genau jetzt die Jugend mitnehmen, wo sie abgeholt werden muss, indem sie die kirchlichen Traditionen mit den modernen und dem Zeitwandel erforderlichen Ansprüchen verbinden.
Liebe Frau Schneider, vielen Dank für das Interview. Herzlich willkommen in unserer Pfarrei und Ihnen alles Gute weiterhin für Ihren Dienst.
Die Fragen stellte Pastoralreferent Manuel Gall