Neue Stele an der Gedenkstätte Schiersteiner Synagoge
„Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen.“
Dieses Zitat des spanischen Philosophen George Santayana zeigt in einem Satz die überragende Bedeutung der neuen Stele an der Gedenkstätte Schiersteiner Synagoge. Vor mehr als 50 Jahren schon wurde die Gedenkstätte eingerichtet. Ihr zentraler Blickfang ist die in den Gedenkstein eingefasste Steinrosette aus der Ostwand der Synagoge. Sie war in den vergangenen fünf Jahrzehnten ohne weitere Erklärung ausgekommen. Doch die Zeiten haben sich gewandelt, neue Generationen sind nachgewachsen und verstehen zum Teil die Mahnung und Erinnerung der Inschrift des Gedenksteines nicht mehr.
Die neue Stele zeigt ein Bild der Synagogenruinie, auf dem auch die erhaltene Rosette an ihrem ursprünglichen Platz zu sehen ist. Bilder und Text geben einen kurzen, aber eindrücklichen Einblick in das jüdische Leben in Schierstein, das mit der Zerstörung der Synagoge während des Novemberpogroms 1938 und endgültig mit der Deportation der letzten jüdischen Einwohner im Juni 1942 erlosch.
Die Stele entstand auf gemeinsame Initiative des Schiersteiner Ortsbeirats, der Auferstehungsgemeinde, der Christophorusgemeinde und St. Peter und Paul.
Christina Kahlen-Pappas