Mariendistel (Silybum marianum)
Eine dornige Schönheit ist sie, die Mariendistel, mit ihren leuchtend lilafarbenen Blüten, um die sich eifrig Bienen und Hummeln scharen. Von Juni bis September blüht sie und kann hinter der Hütte im Bibelgarten bewundert werden.
Ihren Namen erhielt die Pflanze nach einer Legende, die erzählt, dass Maria auf der Flucht nach Ägypten beim Stillen ihres Kindes einige Tröpfchen Milch verlor. Die fielen auf die Blätter einer Distel und hinterließen weiße Flecken. Die weiße Marmorierung auf den glänzend-grünen Blättern ist charakteristisch für die Mariendistel.
Bereits in der Antike wusste man um die heilende Wirkung der Mariendistel. Sie gilt als Leber-schützend und -regenerierend. Der Wirkstoff befindet sich vorallem in ihren Samen.
Disteln sind häufig an Wegrändern oder auf Schuttplätzen zu finden. Schon in biblischer Zeit galten sie als unerwünscht zwischen den Getreidefeldern. Darauf weist Jesu „Gleichnis vom Sämann“ hin, in dem die Dornen der Disteln die Saat ersticken (Mt 13,7).
Gabriele Socher-Schulz
Wurzelkraft
Tag für Tag zarte Wurzeln
tiefer in das Erdreich schieben
lustvoll durch fruchtbare Fülle
unter Stöhnen durchs Gestein
Tag für Tag sich fester gründen
Leben in allen Adern spüren
unerschütterlicher werden
Tag für Tag sich wurzelstark
mit Kraftströmen nähren
und dankbar staunen
Nur auf sicheren Wurzeln
können Flügel wachsen
Maria Sassin