Hl. Petrus und hl. Paulus, Apostel
29. Juni – das Fest der Apostelfürsten Petrus und Paulus. St. Peter und Paul in Schierstein ist diesen beiden Patronen geweiht. Das sieht man bereits von weitem, wenn man auf die Kirchentüren zugeht. Auf den Türgriffen sind die beiden Symbole für Petrus und Paulus dargestellt: der Schlüssel für Petrus und das Schwert für Paulus. Und wenn wir die Tür öffnen, dann blicken wir in unsere Kirche auf das Altarbild, das uns entscheidende Stationen in den Leben von Petrus und Paulus näher bringt.
Das Altarbild hat fünf Teile, siehe ganz oben. Zwei davon gehören Petrus, zwei weitere Paulus und in der Mitte ist die große Gestalt des Mose dargestellt – aber die lassen wir heute zum Patronatsfest außen vor.
Die erste Darstellung im Altarbild, der Hahn, hat eine Vorgeschichte. Jesus fragte Petrus: „Liebst Du mich?“ Und Petrus antwortete: „Ja, ich liebe Dich.“ Dreimal fragt Jesus den Petrus und dreimal antwortet Petrus: „Ja!“
Doch als Jesus gefangen genommen und zum Haus des Kajaphas geführt wurde, folgte Petrus ihm mit Abstand und blieb vor dem Tor stehen. Er hatte Angst. Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: „Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen?“ Er sagte: „Ich bin es nicht.“ Noch zweimal wurde Petrus in jener Nacht gefragt, ob er einer von Jesu Jüngern sei. Er leugnete – drei Mal und gleich darauf krähte der Hahn.
Da erinnerte Petrus sich an Jesu Worte, der ihm einst gesagt hatte: „Ehe der Hahn kräht, wirst Du mich dreimal verleugnet haben.“
Noch heute erinnert uns der Hahn daran, zu wem wir gehören, zu wem wir uns bekennen sollen. Er soll uns wachhalten für die Begeisterung für Jesus.
Das zweite Bild erzählt von Petrus in seinem späteren Leben, nach Jesu Tod und Auferstehung. Petrus hat nach der dreifachen Verleugnung ganz stark zu Jesus gehalten und seine Botschaft überall verkündet. Vielerorts zog er damit Argwohn und teils sogar Feindschaft auf sich: Herodes nahm ihn gefangen und legte ihn in Ketten. Doch in der Nacht erschien Petrus ein Engel und dieser Engel löste seine Fesseln. Und Petrus ging hinaus und folgte dem Engel. Als er erkennt, dass der Engel nicht nur eine Vision ist, ist Petrus frei – vielleicht viel freier, als wir uns das vorstellen. Er hat nicht nur die Ketten des Kerkers verloren, sondern kann sich nun frei für Jesus entscheiden, ohne gefangen zu sein in seiner Angst.
Das vierte Bild von links zeigt Paulus. Er hat Jesus vermutlich nicht persönlich gekannt. Er hat aber mit Sicherheit von ihm gehört, denn er war ein jüdischer Schriftgelehrter aus vornehmem Hause. Er war römischer Staatsbürger und kannte sich aus in der jüdischen Tradition. Doch dann gab es in diesem jüdischen Kulturkreis plötzlich die Christen. Paulus, der in seinem jüdischen Umfeld eigentlich Saulus hieß, war sehr skeptisch gegenüber den Christen, er wollte sie ausbremsen, verfolgen. In Damaskus wollte er die Christen aufstören – vielleicht sogar töten. Doch auf dem Weg dorthin wird er getroffen: von einem Licht, einem Blitz, einer Erkenntnis … Er stürzt zu Boden und ist erblindet.
Sein Begleiter führt ihn nach Damaskus, wo Paulus eine radikale Wandlung vollzieht. Ihm wird klar: Da ist was dran, an diesem Christentum. Er wandelt sein Denken und sein Tun und wird vom Christen-Verfolger zum glühenden Christus-Verehrer. Er bereist die ganze alte Welt, um Jesu Botschaft zu verkünden, und schreibt Briefe an seine Gemeinden, die er auf Reisen gegründet hat.
Im fünften Bild ist dargestellt, wie Paulus unterwegs in den Orten, die er bereiste, aufgenommen wurde. Denn natürlich brauchte er auf seinen Reisen auch immer eine Unterkunft. Bei den Menschen in den Städten oder Dörfern fand er Heimat und hat seine christlichen Gemeinden gegründet. Ganz anders als heute: Man war in Privathäusern, hat dort die Erinnerung an Jesus gefeiert.
Es waren ganz oft die Frauen, die diese Hausgemeinschaften geleitet haben. Auf dem fünften Bild sehen wir ganz deutlich, wie Menschen zu diesen Hausgemeinschaften hinströmen, um das zu tun, was Jesus Ihnen aufgetragen hat: Setzt Euch zusammen, teilt das Brot miteinander, esst miteinander und erinnert Euch an mich. Das war das, was Paulus wollte. Es war ein guter Anfang für das Christentum.
Ihr möchtet mehr wissen zu Petrus und Paulus, zu den Symbolen – auch dem Schlüssel und dem Schwert – der beiden Apostel in unserer Kirche?
Dann schaut Euch auch an, wie Elisabeth Kessels zum Patronatsfest am 29. Juni 2020 anhand des Altarbilds in unserer Pfarrkirche St. Peter und Paul, Wiesbaden-Schierstein, die Geschichten der beiden Apostel Petrus und Paulus erklärt:
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