Klaras Werk lebt heute noch
Am 11. August feiert die katholische Kirche den Gedenktag der heiligen Klara. Klara verstarb am 11. August 1253 und wurde bald darauf heilig gesprochen.
So feierte die Kirchortgemeinde St. Klara am Sonntag, den 11. August, das Fest der Patronin ihrer Gemeinde und ihrer Kirche, vermutlich das letzte Mal in der eigenen Kirche, denn der Verkaufsprozess schreitet zügig voran.
In seiner Ansprache stellte Gemeindeleiter Dr. Rollig in diesem Jahr das Lebenswerk Klaras, den Orden der Klarissen, in den Focus. Begonnen hatte es als Schwesterngemeinschaft von San Damiano, zunächst noch ohne feste Ordensregel. Doch bald reglementierte eine forma viviendi, eine Anweisung zur Lebensführung, vom heiligen Franziskus geschrieben, das Leben der Nonnen. Die Schwestern nannten sich Damianiterinnen oder Arme Damen und lebten in Armut und Klausur.
Bald folgten an anderen Orten weitere Klostergründungen nach dem Vorbild von San Damiano, die nach einer verbindlichen Ordensregel verlangten. Hier begann die Zeit der Unsicherheit, denn die Hierarchie der Kirche griff ein und verpasste den Schwestern im Zeitablauf mehrere widersprüchliche Regelwerke. Auch Klara, die damit nicht zufrieden war, verfasste selbst eine Regel, die zwei Tage vor ihrem Tod 1253 endlich vom Papst anerkannt wurde. Doch der Hick-Hack um die rechte Ordensregel für die nach dem Tod von Klara in Klarissen umbenannten Schwestern ging noch etliche Jahrzehnte weiter und führte nach Reformen und Abspaltungen zu verschiedenen Ausprägungen des Klarissenordens.
Heute gibt es weltweit ca. 1.000 Klarissenklöster, darunter nur 20 in Deutschland. So wirkt Klaras Vorleben und die klare Sicht auf das Wesentliche auch nach 800 Jahren weiter und bringt Frauen auch unserer Tage dazu, ihrem Beispiel zu folgen und ihr Leben als Klarissen Gott zu weihen.
Dem festlichen Gottesdienst stand Pater Joy vor, Oliver Weckbacher spielte die Orgel.
Nach dem Gottesdienst nahmen die Gemeindemitglieder an festlich gedeckten Tischen auf der Dachterrasse – und wem es dort zu warm war – im Foyer Platz und genossen das vom Festausschuss vorbereitete Mittagessen. Für das anschließende Kaffeetrinken hatten viele Damen aus der Gemeinde ihren häuslichen Backofen angeheizt und köstliche Backwerke geschaffen, die mit Genuss zum Kaffee verspeist wurden. So saß man noch eine ganze Weile bei guten Gesprächen beisammen und pflegte die Gemeinschaft.