Am 11. August eines jeden Jahres begeht die katholische Kirche das Erinnerungsfest an die Heilige Klara, die am 11. August 1253 verstorben ist.
So feierte auch die Kirchortgemeinde St. Klara am Sonntag, den 13. August 2023 ihr diesjähriges Patronatsfest. In einem festlichen Gottesdienst kamen viele Gemeindemitglieder und auch eine beträchtliche Zahl von Gästen aus den benachbarten Kirchorten zur Feier der Eucharistie zusammen. Dazu war die Statue der Heiligen besonders geschmückt und vor dem Altar platziert worden.
In seiner Festansprache ging Gemeindeleiter Dr. Rollig in diesem Jahr besonders der Frage nach, warum die 18jährige Klara, wohl behütet in Reichtum in einem adeligen Elternhaus in Assisi aufgewachsen, dieses im Jahr 1212 gegen den Willen der Eltern heimlich verließ, sich der franziskanischen Bewegung anschloss, um in Armut zu leben.
Hier spielt der heilige Franz von Assisi eine entscheidende Rolle. Franz, ebenfalls aus einem wohlhabenden Elternhaus in Assisi stammend, machte in seinen jungen Jahren eine wechselvolle Entwicklung durch, bis er dann schließlich sein Elternhaus verließ, auf sein Erbe verzichtete und als Wanderprediger Armut und die Verkündigung des Evangeliums predigte. Er versuchte die Stelle des Matthäusevangeliums (Mat 10, 9-10) wörtlich in seinem Leben umzusetzen: „Nehmt kein Geld mit auf die Reise, weder Goldstücke noch Silber oder Kupfermünzen, auch keine Tasche für unterwegs, kein zweites Hemd, keine Schuhe und keinen Wanderstock“. Er kleidete sich in eine einfache Kutte, die mit einem Strick gehalten wurde, lehnte den Besitz und sogar den Kontakt mit Geld strikt ab und ging nach Möglichkeit barfuß.
Klara hörte als 16jährige Franz im Dom von Assisi predigen und war begeistert von seinen Ansichten. Sie schwärmte von ihm, ja sie liebte ihn. So wurde er zu ihrem geistlichen Ziehvater, Mentor und bestem Freund. Es verwundert nicht, dass Klara ihrem Schwarm nachfolgte, das Elternhaus verließ und sich der franziskanischen Bewegung anschloss, die damals noch kein Orden, sondern eine Kommune - artige Gemeinschaft war, die nach den Vorstellungen von Franziskus lebte. Zum Franziskanerorden mit festen Ordensregeln wurde sie erst viel später. Klara begründete innerhalb der Armut predigenden und auch vorlebenden Bewegung den weiblichen Zweig, aus dem später, nach dem Tod von Klara, der Orden der Klarissen hervorging.
Informationen über die politische und kirchengeschichtliche Situation der damaligen Zeit rundeten das Bild ab und ermöglichten den Zuhörern ein besseres Verständnis für die Handlungswiese, insbesondere der von Franziskus, zu gewinnen.
Nach dem Gottesdienst lud der Festausschuss die Gottesdienstbesucher zu einem gemeinsamen Mittagessen und anschließend zu Kaffee und Kuchen ein. Über 40 Personen nahmen diese Einladung an und neben leckerem Speis (Suppe, Steaks, Bratwürste und Salate) und Trank gab es viele interessante Gespräche auch zwischen Menschen aus verschiedenen Kirchorten. Ein weiterer kleiner Schritt zum Zusammenwachsen innerhalb der Pfarrei.
![Wolfgang Rollig](/fileadmin/_processed_/5/c/csm_L1002736_aa67696796.jpg)