Neue Wege in St. Hedwig
Die Räume sind groß. Die Menschen, die sie nutzen werden weniger. Die Kirchliche Immobilienstrategie (KIS) erwartet von unseren Kirchorten eine Perspektive für die Zukunft.
Als dann im Frühjahr 2021 die Anfrage des Caritasverbandes kam, weitere Räume im Untergeschoss in St. Hedwig anzumieten, war dies durchaus für Mitglieder des Ortsausschusses erstmal ein Schock.
"Was bleibt uns noch?" - stand als Frage im Raum. "Warum muss es die Hedwigsgrotte sein?" Im zweiten Schritt galt es, ehrlich Bilanz zu ziehen, die Frage zuzulassen "Was brauchen wir noch für unsere Zukunft?" und Akzeptanz aufzubauen für neue Ideen.
So hat sich vor fast einem Jahr der Ortsausschuss dafür ausgesprochen alle kleineren Nebenräume und das Kirchortbüro samt Innenhof, der Toilettenanlage und dem dazugehörigen Flur an die Caritas zu vermieten.
Hat schon Corona einen tiefen Einschnitt in das Gemeindeleben gerissen, das nur sehr langsam wieder in Gang kommt, so wird die bauliche Veränderung ein weiteres, wirklich neues Umdenken erforderlich machen.
Gabriele Wegerich
Also: Packen wir es an. Es wird diskutiert, geplant und eine Bestandsaufnahme gemacht. "Zu was brauchen wir noch 400 Stühle?" 80 davon sind schon einmal an die Ahr gegangen, etwa die gleiche Zahl findet auf der Dornburg ein neues Zuhause.
Da der Ortsausschuss und in besonderer Weise die Männergruppe der 78er schon in den letzten sieben Monaten mit den Vorbereitungen begonnen hat und Einiges entrümpelt, abgebaut, weggetragen und aufgebaut haben, konnte sich die Gottesdienstgemeinde schon auf die Veränderungen einstellen.
Der von Troncmitteln angeschaffte Lastenwagen hat sehr gute Dienste geleistet.
Die verbleibenden Räume bekommen einen neuen Zweck zugeordnet. Der Katechumenatsraum wird Kirchortbüro. Die Kegelbahn ist Lager und neuer Treffpunkt der 78er. Die Halle und die Küche bleiben uns für Vermietungen, was auch die Bewohner des Gräselbergs freut. Toiletten bleiben der Gemeinde an der Kegelbahn und in der Halle erhalten.
Nach allen Planungen und Vorbereitungen gilt: "Jetzt machen wir uns unsere Räume schön!"
Hans-Otto Ermuth
"Abschiedsschmerz? Ja klar, das hat die letzte Seniorenkaffeerunde in der Hedwigsgrotte am 22. Juni deutlich gemacht: An den Wänden die Gruppenfotos der Corvara-Freitzeiten, in den Köpfen die Information über die neue Nutzung der Räume durch die Caritas, in den Herzen die Erinnerungen an Spielrunden, Gruppentreffen, Kuchentheken und verschiedene Veranstaltungen in diesem Raum. Wir werden diese Erinnerungen als Schatz bewahren und aufmerksam schauen, ob es nicht auch neue Schätze zu entdecken gibt. Der "Rückzug" aus "unseren" Räumen wird vielleicht zu einem "Aufeinanderzugehen" im Stadtteil und in der Pfarrei - so wir wollen, so Gott will." Gabriele Wegerich
Gerade ist die Dankbarkeit über die geleistete Arbeit groß. Die neuen Wege müssen sich einspielen. Die Technik im neuen Kirchortbüro muss wieder funktionieren. Und dann sind die Plätze bereitet, um von Menschen genutzt zu werden, die sich von der Sache Jesu begeistern lassen. So ist der Kirchort St. Hedwig gut gerüstet, um gemeinsam mit allen anderen in unserer Pfarrei in die Zukunft zu gehen.
Mitgewirkt an diesem Artikel haben: Gabriele Wegerich, Hans-Otto Ermuth, Susanne Hering und Juliane Schaad