Eine muntere Gruppe von 15 Christinnen und Christen traf sich am Samstag, den 18. März 2023 in St. Klara zum Einkehrtag. Traditionsgemäß nutzt man in St. Klara einen Samstag in der Fastenzeit, um Abstand vom Alltag zu gewinnen und losgelöst vom Alltag über tiefergehende Themen nachzudenken.
In diesem Jahr stand die Schöpfung und ihre Bedrohung durch den Klimawandel zur Diskussion. Pädagogin und Bildungswissenschaftlerin Theresa Kreutz aus dem Pastoralteam der Pfarrei führte durch den ersten Themenblock des Nachmittags, in dem naturwissenschaftliche und auch gesellschaftspolitische Fakten dargestellt wurden – in der Methode sehr entspannt, doch kam die Brisanz unseres derzeitigen Lebensstils für unsere Enkelkinder sehr deutlich zur Geltung: Die Produktion eines Kilogramms Butter setzt etwa 23 Kilogramm CO2 frei, mehr noch als die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch mit 13 Kilogramm. Am günstigsten kam die Produktion eines Kilogramms Gemüse mit nur knapp einem halben Kilogramm. Grund genug, um über unsere Essgewohnheiten tiefer nachzudenken. Diese und weitere verblüffende Zahlen entfachten eine lebhafte Diskussion unter den Teilnehmern, wie man als Christ seiner Verantwortung für unsere Schöpfung am besten gerecht werden kann. Bei aller Ungeduld und Befürchtung sei man, so Theresa Kreutz, allerdings auf einem guten Weg, wenn man die Minderung der Treibhausgase seit 1990 in Deutschland betrachtet. Deutschland hat knapp unter 2% Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß.
Doch was passiert im Rest der Welt mit dem 98%-Anteil? Wie wird sich der größte Emittent von CO2, China, künftig entwickeln, oder gar das bevölkerungsreichste Land Indien, das erst am Beginn der Industrialisierung steht? Fragen über Fragen, die aber in der Kürze der Zeit nicht alle beantwortet werden konnten.
Der zweite „Block“ des Nachmittags bestand aus einem entspannten und kommunikativen Kaffeetrinken. Dazu steuerten Frau Herz und Frau Rollig je einen leckeren Kuchen bei.

Im dritten „Block“ nahm Pastoralreferentin Anke Jarzina die Teilnehmer mit auf eine spirituelle Reise. In einer ersten Übung in der Kirche konnten die Teilnehmer vor ihrem geistigen Auge spüren, wie aus ihren Füßen Wurzeln schlugen, die sich tief ins Erdreich bohrten. Aus diesen Wurzeln floss Energie nach oben, durchströmte alle Körperteile, um dann nach oben zum Himmel zu entweichen. So wurde verdeutlicht, dass der Mensch im Spannungsverhältnis zwischen Erde und Gott steht. Die nächste Übung bestand darin, im sonnendurchfluteten Umfeld von St. Klara kleine Wunder der Natur zu entdecken und diese zu beobachten resp. zu fotografieren. Dazu verteilte Frau Jarzina kleine Bilderrahmen, die diese Naturwunder einrahmen und unseren Blick fokussieren sollten. Und es wurden derer sehr viele entdeckt: erste Gänseblümchen, Primelblüten, Knospen der Bäume und, und, und. Eine Auswahl zeigt die unten beigefügte Bildergalerie.
Den Abschluss dieses gelungenen Nachmittags bildete das gemeinsame Gebet von Papst Franziskus aus seiner Enzyklika „Laudato si“.
Bildergalerie
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