„Wenn Feen auf Veeh-Harfen sphärische Klänge erzeugen“
Mit dem obigen Wortspiel begrüßte Gemeindeleiter Dr. Rollig die ca. 50 Konzertbesucher am Dienstagnachmittag in der zum Konzertsaal umfunktionierten Kirche St. Klara. Er spielte damit ungewollt den Ball an die Leiterin der Veeh-Harfen-Gruppen der Musikschule Wiesbaden, Heike Eisenhuth, zu. Von ihr erfuhren die Zuhörer, dass die Veeh-Harfe rein gar nichts mit Feen und Elfen zu tun hat. Sie schreibt sich auch „Veeh“ und geht auf den musikalisch sehr engagierten Landwirt Herrmann Veeh zurück. Seine Familie pflegte die Hausmusik. Leider konnte sein Sohn Andreas, der mit dem Down-Syndrom zur Welt kann, die herkömmlichen Instrumente mangels Notenkenntnissen nicht spielen. So entwickelte der Vater ein Saiten-Zupfinstrument, das sehr einfach ohne Notenkenntnisse gespielt werden kann. Die Veeh-Harfe war geboren.
Dieses Instrument erfreut sich mittlerweile einer größeren Beliebtheit, insbesondere bei älteren Musikfreund*innen.
So kamen zum diesjährigen Konzert im Rahmen der Klarenthaler Kulturtage die vier Übungsgruppen der Musikschule (13 Spielerinnen und ein Spieler) zusammen, um ihr Erlerntes der letzten zwei Jahre gekonnt zu Gehör zu bringen. Es war ein buntes Repertoire: bekannte Volkslieder wechselten mit speziell für das Instrument komponierten Stücken ab. Teilweise wurde eine zusätzliche Back-Ground-Musik einer Band oder die zum Stück passenden Geräusche (Gewitterdonner, Meeresbrausen) eingespielt.
Ursula Christmann lockerte das musikalische Programm durch drei gekonnt vorgetragene und von ihr selbst geschriebenen Gedichte auf. Auch wurden die Konzertbesucher bei mehreren Stücken eingeladen, selbst mitzusingen.
Viel Beifall belohnte die Musiker*innen für ihre Darbietungen.
Dr. Rollig bedankte sich für das gelungene Konzert, nicht ohne den anerkennenden Hinweis, dass die Musizierenden seit dem letzten Konzert vor zwei Jahren deutliche Fortschritte erzielt haben.