LebensZeichen 03/2025

JubiläumsZeichen

Am 1. Januar feierte Pater Joy sein Silbernes Priesterjubiläum. Zu diesem Anlass habe ich schriftlich mit ihm ein Interview geführt:

Pater Joy, wie lautet dein Primizspruch? Warum hast du speziell diesen ausgesucht?

Ich verbinde mein priesterliches Leben und mein Dasein grundsätzlich mit dem Dienst an den Menschen. Ich bin sicher, dass das Leid und Missverständnis zwangsläufig mit diesem Dienst verbunden ist. Deshalb habe ich als Primizspruch: „um das Opfer des Leidens zu werden und zu dienen.“ Das Leiden in meinem Leben oder die Bereitschaft zum Opfer für das Leiden nimmt mir die Lebensfreude nicht weg. Leiden und Freude sind für mich keine Gegensätze, sondern stärken sich im Opfer gegenseitig. So bedeutet das immer „Joy“ (=Freude).

Was war dein kuriosestes Erlebnis in 25 Jahren als Priester?

Dass ich vier Menschen in unterschiedlichen Jahren das Leben gerettet habe. Sie wollten sich umbringen. Das kurioseste Erlebnis war: Ein Mann, der vier Menschen umgebracht hatte, kam aus dem Gefängnis direkt zu einem Gespräch, ohne angemeldet zu sein. Klingelte an der Tür des Priesterseminars, wo ich tätig war. Er wollte nicht mehr leben. Nach einem Mittagessen mit ihm und nachdem er die Freude der Seminaristen gesehen hatte, hatte er wieder Lust zum Leben. Kurios. Wie Gott in den Menschen wirkt.

Was ist für dich der gravierendste Unterschied zwischen Priestersein in Indien und Priestersein hier in Deutschland?

Es ist eine subjektive Antwort ohne jemanden beleidigen zu wollen. Priester in Indien sind meistens Führer. Hier erlebe ich die meisten Mitbrüder als Diener. Jeder indische Priester muss deshalb innerlich darauf vorbereitet sein, in dieser Haltung zu leben.

Was schätzt du am meisten an der Kirche in Deutschland? Was stört dich?

Ich erlebe die Kirche mindestens jetzt so: Sie ist da für den Dienst an den Menschen. Sie ist aktiv in vielen cari-tativen Bereichen. Mich stört, dass die Kirche immer noch keinen Mut hat, die Wahrheit zu sagen. Mehr als das verteidigt sie sich, indem sie sagt, sie sei klug anstatt mutig.

Wenn du nicht Priester geworden wärest, welchen Beruf könntest du dir noch vorstellen?

Ich kam nie auf diesen Gedanken und denke immer noch nicht daran. Trotz aller meiner Schwächen und Grenzen fühlte mich von Kindheit an berufen. Deshalb kann ich leider diese Frage nicht beantworten.

Wer oder was ist für dich Kraftquelle in deinem Dienst?

Ich würde das „oder“ durch „und“ ersetzen. Wer und was? Unser Gründer (der Schönstattfamilie), P. Kentenich und sein Leben hat mich sehr inspiriert. Seine pädagogischen Ansätze geben mir immer wieder Orientierung. Ja, Eucharistie ist die Kraftquelle, die mir in mei-nem Dienst Kraft gibt.

Welche Person aus der Bibel würdest du gerne treffen und warum?

Den Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria. Seine vorsehungsgläubige Haltung, sein selbstloser Dienst an der Heiligen Familie ohne Anerkennung zu erwarten, seine Führungsqualität im Schweigen. Außerdem ist er mein Namenspatron.

Wir danken Pater Joy für die inspirierenden Antworten und seinen wertvollen Dienst in den vergangenen Jahren in unserer Pfarrei!

Interviewfragen und Bearbeitung: Marianne Brantzen

GesangsZeichen

ErfolgsZeichen

An den letzten beiden Wochenenden waren die Sternsinger in unserer Pfarrei unterwegs, haben den Segen in die Haushalte gebracht und dabei Spenden für Kinder in Not gesammelt. In diesem Jahr standen besonders Kinderrechte im Fokus der Aktion. Ein ausführlicher Bericht, auch mit Spendener-gebnis, folgt. Wir danken allen Kindern mit ihren Familien, den Begleitern und Spendern ganz herzlich.

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