LebensZeichen 04/2025


LastZeichen
„Nein, danke. Ich schaff das schon.“ Da ist die Sorge in der Schuld anderer zu stehen oder überfordert und schwach zu wirken. „Ich möchte nicht, dass mir jemand hilft, schon gar nicht jemand, den ich nicht oder kaum kenne.“ Wer mit offenen Augen durch die Welt geht und einen Blick dafür hat, wo eine Last einem anderen möglicherweise schwer sein könnte, kennt diese Antwort. Dass ich sehe, dass eine Last einem anderen schwer ist, heißt ja nicht, dass sie unbedingt viel zu schwer oder gar untragbar ist, aber es heißt, dass ich wahr-nehme, dass sie vielleicht leichter sein könnte, wenn ich mittrage. Wir hören „Einer trage des anderen Last“ (Galaterbrief 6,2) und lernen hilfsbereit und freundlich zu sein, lassen aber oft nicht zu, dass jemand uns einen Teil der Last abnimmt. „Ich schaff das schon.“ Ja, manches müssen wir alleine schaffen. Es gibt Dinge, die kann uns niemand abnehmen; da müssen wir durch, weil niemand sonst in unserer eigenen Haut steckt. Leider. Aber es gibt auch sehr viele Dinge, da können uns andere helfen und uns das Leben erleichtern. Vielleicht erinnern Sie sich daran, dass ich in einem Lebenszeichen von meiner Japanreise berichtet habe.

Es gab während dieser Zeit ein paar besondere Herausforderungen für mich, wo ich gemerkt habe, dass ich die Hilfe von anderen gebraucht habe, um diese zu bewältigen. Oder: dass die Hilfe von anderen dazu beigetragen hat, dass ich viel schneller und leichter über diese Hürde gekommen bin. Ja, ich wäre vermutlich irgendwann nach Nagasaki gekommen, nachdem ich an einem Bahnhof gestrandet bin, weil auf der weiteren Strecke ein Mensch ums Leben gekommen ist. Die Tatsache aber, dass ich eine Person angesprochen habe, die sich später als Deutsche herausgestellt hat, die japanisch spricht und sich auf der Zugstrecke auskannte, hat dazu geführt, dass ich vergleichsweise schnell und direkt an mein Ziel gekommen bin. (Im Übrigen bin ich davon überzeugt, dass der Heilige Geist und mein Schutzengel da seine Finger im Spiel hatten.)
Die größte Herausforderung der Reise war der Rückweg nach Deutschland. Aufgrund eines vorherigen Inlandsflug von Nagasaki nach Tokyo, und weil ich nicht Bescheid bekommen habe, ist erst am Flughafen aufgefallen, dass mein Flug von Tokyo nach Frankfurt gestrichen worden war. Weil ich dann auch noch aufgrund von Flugverspätung und zeitaufwendigen Fahrtzeiten von einem Terminal zum anderen, den umgebuchten Flug in Tokyo nicht mehr erreicht habe, stand ich dann in Tokyo, hatte keinen Flug mehr und keine Ahnung, wie und wann ich nach Hause komme. Meine Engel an diesem Tag waren zwei Mitarbeitende des Flughafens, von denen der eine mir mein Gepäck organisiert hat und die andere bei mir geblieben ist, bis klar war, dass sie mir am Flughafen nicht weiterhelfen können. Der dritte Engel war dann der Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde und mein Studienfreund Mirco Quint, der mich wieder bei sich aufgenommen hat, für mich mit der Lufthansahotline telefoniert hat und einfach dafür gesorgt hat, dass ich nicht alleine war.
Diese Reise hat mir gezeigt, dass ich viel geschafft habe, aber nicht alleine, und dass ich es auch nicht alleine musste. Im-mer wieder in meinem Leben habe ich erfahren, dass wenn es einer Person schlecht ging, und er oder sie Hilfe und Un-terstützung gebraucht hat, es andere gab , die gerade die Kraft und Zeit hatten, da zu sein und zu helfen. Nicht immer im Leben gibt es die Möglichkeit direkt sich für eine Gabe, Hilfe, ein offenes Ohr oder Herz usw. zu revanchieren. Und aus meiner Sicht muss das auch nicht sein und ist es sogar gut, dass es so ist. Das hilft auch mal etwas anzunehmen, von dem ich weiß, dass ich das nicht „zurückzahlen“ kann und das hilft außerdem ohne Hintergedanken unvoreingenommen mit offenem Herzen zu geben. Wenn ich eine solche Situation schwer aushalten konnte, hat mir bisher geholfen jemand anderem etwas Ähnliches zu schenken. Zum Beispiel konnte ich mich nicht für eine große Gastfreundschaft direkt revanchieren, aber ich konnte später jemand anderem eine Unterkunft organisieren.
Hilfe zu geben und Hilfe anzunehmen schafft Begegnung, Gemeinschaft, ein Lächeln auf den Lippen und die Erfahrung, dass das Leben auch in den Herausforderungen und dunklen Zeiten Wunderbares hervorbringen kann.
Juliane Schaad, Pastoralreferentin
SternZeichen
In diesem Jahr waren erstmals Sternsinger aus den vier Kirchorten St. Josef, M. Heimsuchung, St. Klara und St. Peter und Paul gemeinsam unterwegs. Auch in den anderen Kirchorten waren Kinder und Erwachsene unterwegs, um den Segen zu bringen und Spenden zu sammeln. Das Thema der Aktion 2025 ist: Der Schutz der Kinderrechte, ganz besonders das auf Bildung!

Unser Hauptbesuchstag in St. Josef, Mariä Heimsuchung, St. Klara und St. Peter und Paul war dann am Samstag, den 11. Januar, in St. Georg und Katharina am 12. Januar. Wie jedes Jahr waren wir in viele Familien eingeladen und erhielten zum Dank nicht nur großzügige Spenden, sondern auch viele süße Aufmerksamkeiten als Wegzehrung. Auch in den drei Seniorenheimen Jan-Niemöller-Haus, Moritz-Lang-Haus und Lorenz-Werthmann-Haus sowie in der Lebenshilfe wurden wir erwartet und sehr herzlich aufgenommen. Nach einem leckeren Mittagessen in St. Josef machten wir uns gestärkt nochmal auf den Weg zu den letzten Familien-besuchen. Bei den teils weiten Wegen an den vier Kirchorten war es ein kleines Glück im Unglück, dass sich eine aufregende Autopanne mitten in Dotzheim erst am späten Nachmittag ereignete! Ein schöne, gut besuchter Gottesdienst in St. Josef schloss den Tag ab.

Trotz des anstrengenden Tages tauchte mehr als die Hälfte der Kinder hochmotiviert am nächsten Morgen wieder auf, um in den Gottesdiensten in St. Peter und Paul und Christophorus den Segen zu überbringen. Danach wurden wir in der HSK erwartet, wo wir erstmals das neue Gebäude samt Kapelle und Büro der Notfallseelsorge segnen durften und die Palliativstation besuchten. Mit einer kleinen Delegation waren wir dann gerne noch beim Neujahrsempfang des Ortsrings Schierstein zu Gast.
Gregor Deninger und Eva Gerth (überarbeitet M. Brantzen)

Spendenergebnis der Sternsingeraktion: ca. 14.200 €
Als Zuständige für die Sternsingeraktion in St. Peter und Paul danke ich allen Verantwortlichen an den Kirchorten, die die Aktion vorbereitet und begleitet haben, allen Kindern und Erwachsenen, die als Sternsinger unterwegs waren, sowie allen Spendern und Wohltätern (Versorgung der Sternsinger)
Marianne Brantzen
LiturgieZeichen
4. Sonntag im Jahreskreis
Vorabendmessen am 1. Februar 2025
18:00 Uhr Mariä Heimsuchung mit Blasiussegen (Pater Scheloske), Herz Jesu mit Choralschola und Blasiussegen (Kaplan Schuh)
St. Marien mit Blasiussegen und Kerzenweihe (Pfarrer Ginter), St. Hedwig, Wortgottesdienst (Frank Gutberlet)
Sonntagsmessen am 2. Februar 2025
09:30 Uhr St. Peter und Paul Hochamt „Anderer Sonntag“ mit Blasiussegen (Kaplan Zachmielewski), St. Josef mit Blasiussegen und Kerzenweihe (Pfarrer Ginter), St. Georg und Katharina mit Blasiussegen (Pfarrer Schmitt), St. Kilian mit Blasiussegen (Kaplan Schuh)
11:00 Uhr St. Klara mit Blasiusegen und Verabschiedung von Wolfgang Rollig als ehrenamtlichem Gemeindeleiter (Pfarrer Schmitt)
12:00 Uhr St. Kilian (kroatische Gemeinde)
Notfallhandynummer für Versehgänge und Krankensalbung: 0177/4110753 (Dienstag bis Sonntag, 9-16 Uhr)