LebensZeichen 12/2024

PassionsZeichen

Es ist eine sehr besondere Woche, die jetzt ansteht zwischen Palmsonntag und Ostern: die Karwoche. Die Ereignisse ballen sich in Jerusalem zwischen dem Einzug Jesu auf dem Esel, also dem Tag, an dem er als „anderer König" gefeiert wird, dem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern am jüdischen Pessach-Fest, sowie dem Tod und der Aufer- stehung Jesu. Wenn ich mir vorstelle, welche Gefühle Jesus und alle, die ihn in diesen Tagen begleitet haben, wohl gehabt haben ist die Bandbreite groß: Aufregung, Freude, Jubel, Ausgelassenheit, Dankbarkeit, Aufregung, Sorgen, Scham, Ärger, Enttäuschung, Traurigkeit, Trauer, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Wut, Angst, Liebe, Einsamkeit und vielleicht dazwischen auch etwas Hoffnung. Das sind Gefühle, wie wir sie im Laufe unseres Lebens mit großer Wahrscheinlichkeit auch einmal erleben.

Das verbindet uns mit Jesus, seinen Freunden und deren Weg durch Jerusalem in den Tagen zwischen dem Einzug auf dem Esel und der Begegnung mit dem Auferstandenen. Hinter jedem menschlichen Gefühl stecken Bedürfnisse und wenn wir lernen diese zu verstehen, lernen wir auch mit unseren Gefühlen, besonders den unangenehmen, besser umzugehen und sie als Teil unseres Lebens anzunehmen. Ein wichtiges menschliches Bedürfnis ist das, anerkannter Teil einer Gemeinschaft zu sein. Als Christen sind wir automatisch Teil einer großen, weltweiten Gemeinschaft, die getragen wird vom Glauben an Gott, der stärker ist als Tod und menschliches Leid.

Diese Vorstellung kann uns trösten und helfen, wenn wir in eine Krise geraten, sei es als Einzelperson oder Gruppe.

Dass Sie spüren können, dass Sie getragen sind, als Teil einer Gemeinschaft und Jesus mit Ihnen geht auf all Ihren Wegen, das wünsche ich Ihnen.

Eine gesegnete Karwoche!
Ihre Juliane Schaad, Pastoralreferentin

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