LebensZeichen 2/2022
NeujahrsZeichen
Wort des Pfarrers zum Jahresbeginn 2022
Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Leserin und lieber Leser,
seit nun beinahe zwei Jahren hat uns die Corona-Pandemie fest im Griff. Wir lernten sie mit all ihren Schrecken und Ausmaßen zur Genüge kennen. Wir waren gezwungen, weitestgehend zu Hause zu bleiben, unser Leben, unsere liebgewonnenen Gewohnheiten einzuschränken – oder ganz aufzugeben. Und noch immer, trotz der Impfungen, müssen wir uns nach wie vor an geltende Regeln halten.
Die Pandemie kostet uns alle, die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, viel Zeit und Kraft. Das hat uns aber nicht gehindert, uns im vergangenen Jahr – auch angespornt durch die Visitation unseres Bischofs Dr. Georg Bätzing – mit der Zukunft der katholischen Kirche im Allgemeinen und unserer Pfarrei St. Peter und Paul im Besonderen zu beschäftigen.
Eine Aufgabe, die für viele unter uns gleichfalls die Verabschiedung von liebgewonnenen Gewohnheiten mit sich bringen wird. Das wird mir bewusst, wenn wir uns z. B. in der Arbeitsgemeinschaft „Kirchliche Immobilien-Strategie“ treffen, in der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unseren synodalen Gremien, dem Pastoralteam und dem Bischöflichen Ordinariat zusammen einen Vorschlag erarbeiten (der dann die Grundlage für die Beratungen in unseren synodalen Gremien sein wird), was mit unseren pfarreigenen Immobilien geschehen soll. Denn unsere finanziellen Ressourcen schmelzen dahin wie Schnee in der Sonne. Wir haben einfach zu viele Immobilien, die zudem noch häufig in einem schlechten Zustand sind. Die vor mehr als zwei Jahrzehnten bereits von Bischof Dr. Franz Kamphaus gemachte Feststellung („Unsere Kleider sind uns zu groß geworden, wir müssen sie anpassen.“) hätte uns eigentlich schon früher zum entschlossenen Handeln bringen müssen.
Auch frage ich mich inzwischen, ob wir nicht zu viele Gemeinden haben. Ein Blick auf vergleichbare Pfarreien andernorts lässt diese Frage zumindest zu. In einigen Sonntagsgottesdiensten unserer Pfarrei hatte man schon in der Zeit vor der Corona-Pandemie eher das Gefühl der Zerstreuung als das der Gemeinschaft. Vor mehreren Jahrzehnten haben sich Gemeinden geteilt, um den gestiegenen Zahlen der Gläubigen zu begegnen – Und jetzt? Vor dem Hintergrund sinkender Zahlen? Ist die Zeit gekommen, um wieder zusammenzugehen? Können neue Kooperationen mit anderen Kirchorten,mit der evangelischen Gemeinde vor Ort, die vor ähnlichen Problemen stehen, oder mit anderen Kooperationspartnern da eine Lösung sein? Darüber müssen wir möglichst bald ins Gespräch kommen.
In seinem Visitationsbericht („Von Inseln im rauschenden Meer der Stadt“) fordert uns Bischof Georg darüber hinaus auf, in Zukunft auch andere Orte als bisher als „Orte kirchlichen Lebens“ wahrzunehmen. Es sei wichtig, nicht die Menschen für alte Muster zu „kriegen“, sondern die Vielfalt und Lebendigkeit an Orten kirchlichen Lebens zu fördern. Menschen auch in ihrer Spiritualität auf unterschiedliche Weise anzusprechen. Es werde in Zukunft darauf ankommen, deutlicher zu bewerten, für was welche Ressourcen eingesetzt werden und wie sie eine gute Wirkung erzeugen. Die Gesellschaft hat sich in der Tat zu einer mobilen Gesellschaft entwickelt. Man geht dahin, wo es attraktiv ist. (Frage eines Kindes an einen Vater in einem unserer Kirchorte: „Warum gehen wir nicht dahin, wo die anderen Kinder sind?“).
Im Blick auf die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur und der Gesellschaft unserer Stadt(-Kirche) ist festzustellen, dass die Bevölkerung in einzelnen Stadtteilen sich dahingehend entwickelt, dass die Menschen anderen nichtchristlichen Religionen angehören. Die Frage, die sich uns stellt, lautet daher: Haben katholische Kirchen hier wirklich noch eine Zukunft? Oder ist die Zukunft in diesen Stadtteilen christlich/ökumenisch zu denken? Wie sehen wir unseren Auftrag als katholische Kirche? Für wen sind wir da? Wie werben wir in einem freiheitlichen, pluralen Umfeld für die Botschaft unseres Glaubens und bieten den Glauben Suchenden an?
Es gibt also viele Fragen und Herausforderungen, die vor uns liegen. Mit Worten von Papst Franziskus möchte ich schließen: „ Die Seelsorge unter missionarischem Gesichtspunkt verlangt, das bequeme pastorale Kriterium des „Es wurde schon immer so gemacht“ aufzugeben. Ich lade alle ein, wagemutig und kreativ zu sein in dieser Aufgabe, die Ziele, die Strukturen, den Stil und ;die Evangelisierungs-Methoden der eigenen Gemeinden zu überdenken.“
Ich hoffe als kanonischer Pfarrer dieser Pfarrei, dass eine neue Form des Kirche-Seins bedeutet, dass wir kraftvolle und lebendige Gemeinden sein werden. Glücklicherweise gibt es viele Ehrenamtliche in Peter und Paul, die daran arbeiten und sich bereits innovativ einbringen, wofür ich sehr dankbar bin.
Am Ende noch ein kleiner Ausblick, was in diesem Jahr u. a. ansteht: das Jahr des Wassers in Schierstein, die Familienfreizeit in Kirchähr, besondere Gottesdienste am Sonntagabend, ein neu aufgestellter Kommunionkurs … Um nur einige Highlights spontan zu benennen. Nicht, dass uns die Freude gänzlich verloren geht.
Ich wünsche Ihnen ein gutes, gesundes und frohes Jahr 2022 und bitte um Gottes Segen für Sie alle!
Ihr Pfarrer Knud W. Schmitt
Gebetszeichen
Gebet der hl. Theresia von Avila, das uns in schwierigen Situa!onen Mut machen kann:
„Nichts soll dich ängstigen,
nichts dich erschrecken.
Alles geht vorüber.
Gott allein bleibt derselbe.
Alles erreicht der Geduldige,
und wer Got hat,
der hat alles.
Gott allein genügt.“
LiturgieZeichen
Bitte beachten Sie die 3G-Zugangsregeln!
3. Sonntag im Jahreskreis
Melden Sie sich zum Gottesdienstbesuch vorab bis donnerstags 15:00 Uhr an: im Zentralen Pfarrbüro (0611/8904390, st.peterundpaul@ wiesbaden.bistumlimburg .de). Sollten Sie leider keinen Platz mehr bekommen, versuchen Sie es bitte an einem weiteren Kirchort.
Vorabendmessen am 22. Januar 2022
18:00 Uhr St. Hedwig, Herz Jesu, St. Marien, Mariä Heimsuchung
Sonntagsmessen am 23. Januar 2022
09:30 Uhr St. Josef, St. Georg und Katharina, St. Kilian, St. Peter und Paul
11:00 Uhr St. Klara
12:00 Uhr St. Kilian (Eucharistiefeier der kroatische Gemeinde)
Bitte 3G-Zugangsregeln beachten: Vor Betreten des Gottesdienstraumes ist dem Ordner vorzulegen:
- ein Impfnachweis (Impfpass, digitaler Nachweis) oder
- ein Genesenennachweis ( Zertifikat, digitaler Nachweis) oder
- das Testergebnis eines Testcenters (Antigen-Test nicht älter als 24, PCR-Test nicht älter als 48 Std.)
- das Testheft bei Kindern/Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren
- Auf Rückfrage ist ein Personalausweis oder ein anderes Foto-Dokument vorzuzeigen.
Notfallhandynummer für Versehgänge und Krankensalbung: 0177/4110753