LebensZeichen 27/2023
KirchenkabarettZeichen
Wer von uns Älteren kennt sie nicht, die Namen: Dieter Hildebrand, Otto Reuter, Karl Valentin, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Ursula Herking, Lore Lorentz? Sie waren alle Protagonisten der deutschen Kabarett-Szene, einer Kunstform, die Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich aufkam und zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch nach Deutschland schwappte. Die Aufführungen hatten das Ziel, aktuelle politische Ereignisse zu persiflieren und die Zuschauer auf unterhaltsame Weise zu belehren.
Es wundert daher nicht, dass politisches Kabarett im Deutschen Kaiserreich schon bald zensiert und bei den Nazis sogar verboten war und seine Protagonisten ins KZ wanderten bzw. emigrierten. Erst in freiheitlichen Staatsformen wie der Weimarer Republik und der neu-gegründeten Bundesrepublik blühte das politische Kabarett wieder auf.
Ensemble-Namen wie „die Stachelschweine“, die „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“ oder die Berliner „Insulaner“ sind vielen noch im Gedächtnis. Auch im Rundfunk und Fernsehen waren bis in die 1980iger Jahren („Notizen aus der Provinz“) Kabarett-Sendungen beliebt. Der aufkommende Comedy-Boom und das Privatfernsehen sorgten dann für einen Rückgang der Kabarett-Beiträge in den Medien.
Während bei der Comedy sich vielfach mit komischen Alltagssituationen ohne politischen Bezug beschäftigt wird, steht beim Kabarett die Kritik an politischen Personen oder Ereignissen im Vordergrund, wobei die Abgrenzung zur Comedy manchmal schwierig und der Übergang fließend ist.
In den letzten Jahren hat sich eine besondere Form des Kabaretts entwickelt, das Kirchenkabarett. Zustände, Ereignisse und Personen der Institution Kirche sind die Zielpunkte.
Diese Form der Kritik ist nicht auf eine Konfession beschränkt, sondern sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche stehen im Fokus und bekommen „ihr Fett weg“. Protagonisten sind zumeist kirchliche Insider wie evangelische Pfarrer oder katholische Pastoral und Gemeindereferenten.
Aber gerade unsere katholische Kirche liefert in den letzten Jahren reichlich Ansatzpunkte für die Kabarettisten, die mit ihren Beiträgen vielfach den Wunsch großer Teile des Kirchenvolkes nach längst überfälligen Reformen an die Ohren der Verantwortlichen herantragen – bislang aber kaum erhört wurden.
Am Kirchort St. Klara gibt es eine kleine Tradition: Jährliche Auftritte eines Kirchenkabaretts. Schon sieben Mal vor Corona lud St. Klara die Kirchenkabarett-Freunde zu der Veranstaltung „Suppe, Wein und himmlische Spitzen“ ein. Jetzt nach Corona wird versucht, an diese Tra-dition anzuknüpfen. Am Donnerstag, den 27. Juli gastiert Johannes Edelmann mit seinem Programm in St. Klara. Er ist Pastoralreferent und stand viele Jahre zusammen mit Johannes Mockenhaupt (der derzeit eine Auszeit nimmt) als „Die JoJos“ auf den Bühnen heimischer Pfarrzentren. In der Veranstaltung sorgt er mit seinem scharfen kabarettistischen Florett für die „himmlischen Spitzen“, die Suppenköch*innen von St. Klara für sechs leckere Suppen und der Wein des Weingutes Hirschmann aus Oestrich-Winkel für die gelöste Stimmung. Im Eintrittspreis ist der komplette Verzehr enthalten. Damit die Suppenköch*innen richtig kalkulieren können, ist eine Kartenvorbestellung erwünscht.
Dr. W. Rollig
„Suppe, Wein und himmlische Spitzen“
Kirchenkabarett vom Feinsten mit Johannes Edelmann
27. Juli 2023 19:30 Uhr Gemeindezentrum St. Klara, Graf-von-Galen-Str. 3, Wiesbaden Klarenthal
Kostenbeitrag: 18,00 Euro (enthält Suppen, Wein und Wasser) Kartenvorbestellung unter Tel.: 0611 46 39 46 (Rollig) oder Mail: st-klara-karten@gmx.de
SegensZeichen
Nach einigen Gottesdiensten am Wochenende 15./16. Juli (s. u.) wird für die Urlauber ein Reise- und Fahrzeugsegen gespendet. Herzliche Einladung, das jeweilige Gefährt und sich selbst für die schönste Zeit des Jahres mit Gottes Segen auszustatten.
Marianne Brantzen
ÖkumeneZeichen
Ökumenischer Freiluft-Gottesdienst am Klarenthaler Sommerfest
Zu einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Willi-Graf-Forum, dem Festplatz des diesjährigen Klarenthaler Sommerfestes, laden für Sonntag, den 09. Juli um 11:00 Uhr die drei christlichen Gemeinden in Klarenthal (kath. St. Klara, evang. Matthäus und evang. Kirchengemeinde Klarenthal) ein. Die Kollekte ist für die Wiesbadener Tafel bestimmt.
Bei Regen wird der Gottesdienst in der Kirche St. Klara gefeiert
LiturgieZeichen
15. Sonntag im Jahreskreis
Vorabendmessen am Samstag, 15. Juli 2023
18:00 Uhr St. Kilian (Pfr. Ginter), St. Klara (Pater Joy), St. Josef mit anschl. Fahrzeugsegnung (Pfr. Schmitt), St. Georg und Katharina (Kpl. Schuh)
Sonntagsmessen am Sonntag, 16. Juli 2023
09:30 Uhr St. Peter und Paul mit anschließend Fahrzeugsegnung (Pfr. Schmitt)
10:00 Uhr Herz Jesu (Juliane Schaad), Ökum. Gottesdienst zur Gibber Kerb auf dem Kerbeplatz, St. Georg und Katharina, Kinderwortgottesdienst in der Kapelle
11:00 Uhr St. Hedwig (Pater Scheloske), St. Marien (Pfr. Ginter), Familiengottesdienst Mariä Heimsuchung mit anschließend Fahrzeugsegnung (Pater Joy)
12:00 Uhr St. Kilian (kroatische Gemeinde)