LebensZeichen 34/2022
PfarreiZeichen
In diesen Tagen lösen sich die herbstlichen Nebel im Laufe des Vormittags auf und eine in wunderbares Sonnenlicht getauchte Landschaft taucht auf. Das ist ein gutes Bild für das, was bei uns in der Pfarrei gerade geschieht. Der Weg, der vor uns liegt, lässt sich immer besser erkennen. Um diesen Weg gehen zu können, wurden von unserem Pfarrgemeinderat (PGR) in den vergangenen Monaten wichtige Entscheidungen getroffen, die aus den Beschlüssen der PGR-Klausur im Herbst 2021 resultieren.
Diese Entscheidungen betreffen unser pastorales Handeln insgesamt, indem wir uns dafür nun neue Leitlinien für die Pastoral gegeben haben. Nach dem Kirchort St. Klara wurde zweitens vom PGR für den Kirchort St. Hedwig die Einrichtung einer ehrenamtlichen Gemeindeleitung im Team auf den Weg gebracht. Drittens wurde das von einer ehren- und hauptamtlichen Gruppe erarbeitete Konzept einer Familienkirche verabschiedet. Um viertens die Zusammenarbeit zwischen unseren synodalen Gremien und dem Pastoralteam zu intensivieren, wird es zukünftig erweiterte Dienstgespräche geben, an denen auch Ehrenamtliche teilnehmen werden.
Damit wurden wichtige Entscheidungen getroffen, um die katholische Kirche hier im Wiesbadener Westen zukunftsfähig zu machen. Ich danke dem PGR an dieser Stelle ausdrücklich dafür, dass seine Mitglieder den „Heldensprung“ gewagt haben! Gemeinsam werden sich jetzt Ehren- und Hauptamtliche unverzüglich auf den Weg machen, um diese Entscheidungen mit Leben zu füllen.
Weitere Entscheidungen stehen an. Mitte September wurde den synodalen Gremien ein neues Gebäudekonzept vorgestellt, dass Empfehlungen beinhaltet, welche Gebäude wir uns in Zukunft aus finanzieller Sicht überhaupt noch leisten können. Unsere Rücklagen sind inzwischen fast aufgebraucht - und das Bistum Limburg wird uns nicht noch mehr Geld zur Verfügung stellen. Man kann es drehen und wenden, wie man möchte, die Notwendigkeit zu zeitnahen Veränderungen in unserer Pfarrei in vielen Bereichen kann nicht weiter ignoriert oder gar verneint werden.
Damit liegt eine Aufgabe vor uns, die für viele von uns gleichfalls die Verabschiedung von liebgewonnenen Gewohnheiten mit sich bringen wird. Das wurde mir immer wieder bewusst, wenn wir uns in den letzten anderthalb Jahren in der Arbeitsgemeinschaft „Kirchliche Immobilien-Strategie“ trafen, um ein neues Gebäudekonzept zu entwickeln. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unseren synodalen Gremien, dem Pastoralteam und dem Bischöflichen Ordinariat berieten und erarbeiteten zusammen - mit großer Ernsthaftigkeit und starkem Verantwortungsbewusstsein - einen Vorschlag, was mit unseren Pfarrei-Immobilien geschehen soll. Ein Vorschlag mit Empfehlungen, der nun die Grundlage für die Beratungen in unseren synodalen Gremien sein wird. Erste Entscheidungen sollen noch in diesem Jahr gefällt werden. Denn unsere finanziellen Ressourcen sind, wie ich schon erwähnte, fast weg. Wir haben einfach viel zu viele Immobilien, die zudem noch häufig in einem schlechten Zustand sind. Die vor mehr als zwei Jahrzehnten bereits von Bischof Dr. Franz Kamphaus gemachte Feststellung („Unsere Kleider sind uns zu groß geworden, wir müssen sie anpassen.“) hätte uns eigentlich schon früher zum entschlossenen Handeln bringen müssen.
Auch mit der Struktur der Kirchorte müssen wir uns zeitnah beschäftigen. Nach den Vorstellungen des Bistums sind die Hauptamtlichen Pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (HPM), Priester und Diakone ab sofort nicht mehr als die „Gesichter vor Ort“ anzusehen. Bis jetzt waren sie zunächst als Bezugspersonen bzw. später als Erstansprechpartnerinnen und –partner tätig. Vor dem Hintergrund, dass die Zukunft der Kirche hauptsächlich ehrenamtlich bestimmt/geprägt sein wird, müssen wir auch an diesem Punkt Veränderungen vornehmen.
Die Hauptamtlichen haben ab sofort die Aufgabe, in enger Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen auf der Ebene der Pfarrei die pastoralen Schwerpunkte, die bei der PGR-Klausur im Herbst 2021 ermittelt und beschlossen wurden, für die Pfarrei mit ihren Kirchorten umzusetzen. Das geschah nun in diesem Jahr, indem ein Konzept für eine Familienkirche und neue Leitlinien für die Pastoral erarbeitet wurden. Die Einsetzung einer ehrenamtlichen Gemeindeleitung im Team für den Kirchort St. Hedwig ist gleichfalls ein Schritt in diese Richtung, den ich nur dringend zur Nachahmung empfehlen kann.So drücke ich dem PGR und auch unserem Verwaltungsrat nochmals meinen Dank und meine Anerkennung dafür aus, dass sie in diesen schwierigen Zeiten mit der richtigen Mischung aus Augenmaß und Beherztheit zusammen mit dem Pastoralteam und mir sowie vielen Ehrenamtlichen die Zukunft unserer Pfarrei – trotz vieler Ungewissheiten und Zweifel - offensiv gestalten. Für mich steht fest: Nur gemeinsam können wir etwas erreichen! In diesem Zusammenhang möchte ich am Ende das Jesaja-Zitat erwähnen, welches uns seit Beginn der Pfarreiwerdung begleitet:
„Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“
Jes 43,18+19
Worte, welche der Prophet ebenso zu uns in eine scheinbare Untergangsstimmung hinein spricht, die uns dabei helfen können, unseren Weg in die Zukunft zu gehen! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“
Ich bitte Sie alle, diesen Weg mitzugehen und mit Ihrem Gebet zu begleiten!
Herzlichst,
Pfarrer Knud W. Schmitt
PS: Das Bistum rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Energiekosten in 2023: Es rechnet zurzeit bei Gas mit dem Faktor 4,2; bei Öl mit 2,3; bei Strom mit 2,95 und bei der Fernwärme mit dem Faktor 4,2. Dies führt für unsere Pfarrei zu Mehrkosten von ca. 400.000 EUR.
PPS: Aus gegebenem Anlass noch ein kleiner Hinweis zum Prozedere beim Entstehen eines „Pastoralen Schwerpunkts für die Pfarrei“. Dieser wird in Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt entwickelt, dem PGR vorgestellt und beschlossen. Erst ganz am Ende wird dann ggf. nach einem Kirchort gesucht, an dem dieser jeweilige Schwerpunkt angesiedelt wird. Pastorale Schwerpunkte haben bei der Umsetzung immer die gesamte Pfarrei mit allen Kirchorten im Blick.
LiturgieZeichen
29. Sonntag im Jahreskreis
Vorabendmessen am 15. Oktober 2022
18:00 Uhr Hochamt mit Patrozinium in St. Hedwig (Pfr. Schmitt), Schlagergottesdienst in St. Klara (Gall+Rollig), Wortgottesfeier in Herz Jesu (Bächle), Wortgottesfeier in Mariä Heimsuchung (Schaad), Vorabendmesse in St. Marien (P. Joy)
Sonntagsmessen am 16. Oktober 2022
09:30 Uhr Hochamt in St. Peter und Paul (P. Scheloske), Wortgottesfeier in St. Josef (Schaad), Hochamt in St. Georg und Katharina (P. Joy), Hochamt in St. Kilian (Pfr. Schmitt)
12:00 Uhr St. Kilian, Hochamt der kroatischen Gemeinde
Bitte beachten Sie
Das Bistum Limburg hat am 12. Mai eine neue, angepasste Dienstanweisung u.a. für die Feier von Gottesdiensten und die Seelsorge in den Pfarreien herausgegeben. Diese tritt ab sofort in Kraft.
Die Basisschutzmaßnahmen 1,5 m Abstand halten, Handhygiene, Tragen einer Maske (wo Abstand nicht dauerhaft eingehalten werden kann) und regelmäßiges Lüften werden empfohlen.
Notfallhandynummer für Versehgänge und Krankensalbung: 0177/4110753