LebensZeichen 5/2022
FrageZeichen
Wenn Sie mich fragen …
„Warum arbeitest Du eigentlich bei der Katholischen Kirche?“ werde ich oft von Menschen gleichen Alters gefragt. Und in diesen Tagen frage ich mich das ehrlich gesagt auch wieder: „Ja, warum eigentlich?“ Manchmal kenne ich die Antwort selbst nicht. Und ich bin mir sicher, dass es Ihnen auch so gehen mag, wenn Sie die abscheulichen Nachrichten hören und lesen.
Ich bin als Tochter von pastoralen Mitarbeitern in einem Pfarrhaus aufgewachsen. Einem offenen Haus. Menschen haben geklingelt, wenn sie Sorgen, Nöte und Anliegen hatten. Sie wurden nicht nach ihrer Konfession, ihrer Sexualität, ihrem Beziehungsstatus oder finanziellen Mitteln gefragt. Sie waren Menschen, waren da und hatten etwas auf dem Herzen. Punkt. Ihnen wurde geholfen. Das hat mich geprägt.
Das, was ich täglich lesen muss, ist nicht meine Kirche. Meine Kirche missbraucht nicht und grenzt nicht aus. Sie ist für alle da. Sie lindert Leid und bringt es nicht hervor. Dass es aber offensichtlich nicht so ist, macht mich wütend. Wütend, weil es so vielen Betroffenen unheilbare Narben gebracht hat. Wütend, weil Machtpositionen ausgenutzt wurden. Wütend, weil die gute Arbeit vieler Menschen in der Kirche zunehmend wertlos erscheint.
„Warum arbeitest gerade DU als emanzipierte Frau bei der Katholischen Kirche?“ Eine weitere Frage eines Freundes. Erwischt. Inzwischen können Mädchen vom Amt als Bundeskanzlerin träumen, Bundespräsidentin ist zumindest in der Theorie möglich, für das Amt der katholischen Priesterin reicht es aber trotzdem nicht. Nun ich bin keine Theologin, daher wäre das auch nicht mein berufliches Ziel. Aber als mich Studierende in einem Seminar nach den Karrieremöglichkeiten von Frauen in der Katholischen Kirche fragten, gab es nichts zu beschönigen. Die Zahlen von Frauen in leitenden Funktionen in der katholischen Kirche sind wenig zufriedenstellend. Für Frauen gibt es dafür sogar ein Mentoring-Programm. Wie ich das finde? Ambivalent. Einerseits gut, dass etwas unternommen wird, andererseits wirkt es so, als ob die Spezies Frau besonders hilf– und förderbedürftig ist. Liegt der Fehler nicht eher im System als bei der Frau?
Und jetzt? Nicht resignieren!
Ich trete für die Veränderung ein und arbeite mit daran, dass es besser wird. Dass wir das, was das Evangelium vorgibt, auch wirklich in unserer Kirche leben. Das tue ich jeden Tag mit den Kolleginnen und Kollegen, mit Ihnen in den Gemeinden. Aufgeben ist keine Option, Austreten auch nicht. Zumindest ist das der Jetztzustand. Man weiß nicht, was noch kommt. Leider. Aber ich bleibe zuversichtlich.
Und Sie?
Theresa Kreutz
AufarbeitungsZeichen
Sie haben Fragen? Sie wollen wissen, welche Konsequenzen das Bistum Limburg aus dem Gutachten zieht? Im Bistum Limburg gibt es das Projekt‚ Betroffene hören – Missbrauch verhindern‘. Zurzeit wird an der Umsetzung von etwa 60 Maßnahmen gearbeitet, die von mehr als 70 Expertinnen und Experten empfohlen wurden. Die Implementierung dieser Maßnahmen wird von einem Bischöflichen Beauftragten koordiniert.
Informieren Sie sich umfassend unter:
https://bistumlimburg.de/beitrag/projektdokumentation/
Die Pfarrei St. Peter und Paul steht mit der Präventionsstelle im engen Kontakt. Auch in der Pfarrei St. Peter und Paul hat der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt und Missbrauch jeglicher Art oberste Priorität
- Haupt-und Ehrenamtliche müssen das erweiterte polizeiliche Führungszeugnis sowie eine Selbstverpflichtungserklärung vorlegen.
- Mit Manuel Gall im Pastoralteam und Regina Anbau im Bereich Kitakoordination haben wir geschulte Fachkräfte für Prävention im Team.
- Wir haben ein institutionelles Schutzkonzept zur Prävention unter Beteiligung Ehrenamtlicher. Vor allem fördern wir aber ein Klima der Sensibilität.
Die Prävention wird stets weiterentwickelt, um Missbrauch vorzubeugen, zu verhindern oder gegebenenfalls aufzudecken.
VielfaltsZeichen
Am Montag, 24. Januar lief in der ARD die Doku „Wie Gott uns schuf“. In der Doku haben sich über hundert Gläubige, Mitarbeitende der Katholischen Kirche öffentlich zu ihrer sexuellen Identität bekannt. Sie fordern mit der Initiative (#outinchurch. Für eine Kirche ohne Angst) ein Ende der Diskriminierung im Alltag und im Arbeitsrecht.
Ehemalige und aktuelle Mitarbeitende erzählen von dem Druck, sich aufgrund ihrer eigenen sexuellen Identität und Partnerschaft verstecken zu müssen, von der Angst entdeckt zu werden und den Job zu verlieren.
Die Pfarrei St. Peter und Paul begrüßt die Initiative, positioniert sich klar gegen jegliche Form der Diskriminierung und Ausgrenzung aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Religion oder sexuellen Orientierung und stellt sich hinter die Forderung des Vorstandsteam der Stadtversammlung der Katholiken in Wiesbaden:
„Es muss zukünftig ausgeschlossen sein, dass Menschen in der katholischen Kirche verschweigen oder sich dafür rechtfertigen müssen, dass sie LGBTIQ+ sind. Es muss zukünftig möglich sein, dass sie mit ihrem je eigenen Charisma in der Kirche leben und arbeiten und damit die Kirche bereichern. Daher muss auch dringend das kirchliche Arbeitsrecht der heutigen Zeit angepasst werden, damit diese Menschen nicht über eine aus der Zeit gefallene Loyalitätsklausel Sanktionen bis hin zur Kündigung befürchten müssen.“
Abrufbar unter www.wiesbaden.bistumlimburg.de 31. Januar 2022
LiturgieZeichen
Bitte beachten Sie die 3G-Zugangsregeln!
6. Sonntag im Jahreskreis
Melden Sie sich zum Gottesdienstbesuch vorab bis donnerstags 15:00 Uhr an: im Zentralen Pfarrbüro (0611/8904390, st.peterundpaul@ wiesbaden.bistumlimburg .de). Sollten Sie leider keinen Platz mehr bekommen, versuchen Sie es bitte an einem weiteren Kirchort.
Vorabendmessen am 12. Februar 2022
18:00 Uhr St. Josef (Pfarrer Schmitt), St. Klara (Kaplan Kubiak), St. Kilian (Pater Joy), St Georg und Katharina (mit Einführung der neuen Ministranten, Pfarrer Ginter)
Sonntagsmessen am 13. Januar 2022
09:30 Uhr St. Peter und Paul (Hochamt, Pater Joy), Herz Jesu (Hochamt, Pfarrer Schmi )
11:00 Uhr St. Hedwig (Hochamt, Pater Joy), Mariä Heimsuchung (Hochamt, Pfarrer Ginter), St. Marien (Hochamt, Pfarrer Schmitt)
Bitte 3G-Zugangsregeln beachten: Vor Betreten des Gottesdienstraumes ist dem Ordner vorzulegen:
- ein Impfnachweis (Impfpass, digitaler Nachweis) oder
- ein Genesenennachweis ( Zertifikat, digitaler Nachweis) oder
- das Testergebnis eines Testcenters (Antigen-Test nicht älter als 24, PCR-Test nicht älter als 48 Std.)
- das Testheft bei Kindern/Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren
- Auf Rückfrage ist ein Personalausweis oder ein anderes Foto-Dokument vorzuzeigen.
Notfallhandynummer für Versehgänge und Krankensalbung: 0177/4110753