„… tut dies zu meinem Gedächtnis“
Die Evangelien berichten, dass Jesus mit seinen Freunden gemeinsam das jüdische Pessach-Fest in Jerusalem feierte. Beim Pessach-Fest, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten erinnert, aßen die Juden in der Hausgemeinschaft gemeinsam ein Lamm mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern. Bei diesem Fest mit seinen Jüngern setzte Jesus das Sakrament der Eucharistie ein (… das ist mein Leib, ... das ist mein Blut…“) und trug den Jüngern auf, dies immer wieder zu seinem Gedächtnis zu feiern.
Die ersten christlichen Gemeinden feierten das Brotbrechen eingebettet in ein gemeinsames Abendmahl (Herren- und Sättigungsmahl in einem) in einem der Häuser der Gemeindemitglieder. Erst später wurden beide Mahle getrennt und das Herrenmahl in einem gesonderten Raum – der Kirche – gefeiert. Die katholische Kirche hat daraus im Zuge der Jahrhunderte eine normierte Liturgieform entwickelt, die nur noch wenig an die ursprüngliche Form der Eucharistie erinnert.
Einmal im Jahr, an Gründonnerstag, feiert die Kirchortgemeinde St. Klara – schon seit über 40 Jahren – eine Messe, die mehr an die Ursprungsform erinnert. Bei dieser Messfeier – Tischmesse genannt – sitzen die Gottesdienstteilnehmer an einer festlich gedeckten Tafel, so wie die Jünger seinerzeit in Jerusalem.
Da in diesem Jahr kein Priester aus unserer Pfarrei für diese Messe zur Verfügung stand, übernahm dankenswerterweise Pfarrer i.R. Franz Meister die Zelebration dieses Gottesdienstes. Zusammen mit dem Liturgieteam des Kirchortes hatte er eine sehr ausdrucksstarke Messfeier vorbereitet. Da in diesem Jahr in St. Klara die Natur und der Klimaschutz als Jahresthema ansteht, suchte das Liturgieteam den Sonnengesang des Hl. Franziskus als eine der Lesungen aus, die abwechselnd vorgetragen wurde. Frau Marquardt trug dazu ihre Gedanken vor.
An jedem der langen Tische stand eine Schale mit einer großen Hostie. Zur Gabenbereitung wurden diese von den Liturgiehelfern zum Tisch, der als Altar diente, gebracht, ebenso zwei Krüge mit Wein. Zur Kommunion brachen die Liturgiehelfer das Brot und reichten es den Gläubigen. Ebenfalls wurde der Wein in die Gläser der Gläubigen gegossen. Diese purifizierten die Gläser anschließend mit einem Schluck Wasser.
Zum Ende des Gottesdienstes wurde das Allerheiligste vom Tabernakel in die Sakristei überführt, der Altartisch komplett leergeräumt und die liturgischen Geräte vom Liturgieteam in einer kleinen Prozession in die Sakristei getragen. Währenddessen sang die Gemeinde den Taizé-Gesang „Bleibet hier und wachet mit mir“.
Nach einer Pause – um gedanklich Abstand von der Messfeier zu gewinnen – wurden zur Agape-Feier von den fleißigen Helfern des Kirchortes flugs Käse, Fladenbrot, Trauben und Rotwein serviert und die Gottesdienstbesucher ließen es sich – wie seinerzeit die Freunde Jesu in Jerusalem – gut gehen, intensive und interessante Gespräche entspannten sich zwischen den über 70 Gottesdienstbesuchern, die nicht nur aus dem Kirchort St. Klara, sondern auch aus Mariä Heimsuchung, Herz Jesu und St. Peter und Paul kamen.
Viele der zumeist den älteren Jahrgängen angehörenden Besucher bekräftigten, dass man diese Tradition in St. Klara unbedingt auch in den nächsten Jahren fortführen sollte.
Ein besonderes „Vergelt´s Gott“ an die fleißigen Helfer für den Aufbau, die Vorbereitung der Bewirtung und den Abbau noch am späten Abend, damit am Karfreitag der Kirchenraum wieder in „Traditioneller Form“ für die Karfreitagsliturgie zur Verfügung stand.
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