Diskussion kann nicht per Dekret gestoppt werden
Die Diskussion über die Segnung von Lebensgemeinschaften gleichgeschlechtlicher Menschen lässt sich nicht per Dekret stoppen. Das hat der Vorstand der Stadtversammlung der Wiesbadener Katholiken in einer Stellungnahme zur Eingabe der Kongregation für die Glaubenslehre unterstrichen. Die Kirche habe keine Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen., war aus Rom verlautbart worden. „Es ist ein Punkt erreicht, an dem sich offene und ernsthaft geführte Diskussionen nicht mehr durch lebensferne und theologisch dürftige Urteile einer kirchlichen Behörde abwürgen lassen.“, heißt es in der Stellungnahme.
Die Stadtversammlung Wiesbaden hatte bereits im November deutlich gemacht, dass die Segnung von Menschen und ihres gemeinsamen Lebens Ausdruck einer den Menschen zugewandten Kirche sein müsse. Dass die Glaubenskongregation nicht nur weit dahinter zurückbleibe, sondern zusätzlich noch konstatiere, dass Gott zwar die Sünder, aber nicht die Sünde segnen könne, „stellt ein Übermaß an Überheblichkeit und Herabsetzung so vieler Menschen dar, die ihr Leben in Verantwortung und Treue für ihren Partner oder ihre Partnerin gestalten.“
Ausdrücklich wird in der Stellungnahme die Haltung der Bischöfe unterstützt, die in Deutschland den Dialog über diese Frage aufrechterhalten, darunter auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing. Er hat bereits angekündigt, dass der Dialog in Deutschland auf dem Synodalen Weg fortgesetzt wird. „Ebenso möchten wir alle Priester, Diakone und pastorale Mitarbeitenden stärken, die in ihrem Handeln das Angesicht Gottes sichtbar werden lassen, der liebt und segnet. Ihr Segen hat Recht."