LebensZeichen 06/2024
BegegnungsZeichen
Eine Begegnung, die unter die Haut geht.
Das Sonntagsevangelium (Markus 1, 40 – 45) vom 11. Februar geht unter die Haut. Ein Aussätziger wagt seine Isolation zu brechen und bittet Jesus um Heilung. Jesus nimmt das Leiden des Ausgestoßenen wahr, hört sich dessen Wunsch an und berührt ihn obwohl das Gesetz den Umgang mit durch Lepra unrein gewordenen Menschen verbietet. Das ist eine heilende Begegnung jenseits von Angst, Bequemlichkeit und Anspruch auf Gegenleistung. Aber damit findet die Ausgrenzug der „Nicht-ins-Schema-Passenden“ kein Ende. Jede Zeit der menschlichen Geschichte hat ihre Aussätzigen. 1978 beim Katholikentag in Freiburg hat Mutter Theresa ihren Zuhörer gesagt: „…Die schlimmste Krankheit im Westen ist heute nicht Tuberkulose oder Lepra, sondern unerwünscht zu sein, nicht geliebt zu werden und niemanden zu haben, der sich um einen kümmert.“ Die Folgen des rücksichtslosen Individualismus sowohl im privaten als auch im öffentlichen Leben bekommen wir jeden Tag von den Medien mit. Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ plädiert für mehr Mut zu Geschwisterlichkeit: „In dieser Zeit, in der sich alles zu verwässern und aufzulösen scheint, ist es gut, an die Solidarität zu appellieren, die sich daraus ergibt, dass wir uns für die Schwäche anderer verantwortlich fühlen und versuchen, eine gemeinsame Perspektive zu entwickeln. Die Solidarität drückt sich konkret im Dienst aus, der in der Art und Weise, wie wir uns um andere kümmern, sehr unterschiedliche Formen annehmen kann. Dienst bedeutet zum großen Teil Schwäche und Gebrechlichkeit zu beschützen. Dienen bedeutet, für die Schwachen in unseren Familien, in unserer Gesell-schaft, in unserem Volk zu sorgen…
Der Dienst schaut immer auf das Gesicht des Mitmenschen, berührt seinen Leib, spürt seine Nähe und in manchen Fällen sogar das ,Krankeʻ und sucht, ihn zu fördern. Darum ist der Dienst niemals ideologisch, denn man dient nicht Ideen, sondern man dient Menschen“ (1)
Eine geschwisterliche Welt – hat Jesus nicht auch davon geträumt?
Maria Acconci-Münch
1. PAPST FRANZISKUS, Homilie in der Heiligen Messe (Havanna, Kuba, 20. September 2015): Enzyklika Fratelli tutti (115) Seite 74-75
ZITAT: „Wir müssen das Bewusstsein dafür schärfen, dass wir die Probleme unserer Zeit nur gemeinsam oder gar nicht bewältigen werden. Armut, Verfall und die Leiden eines Teils der Erde sind ein stillschweigender Nährboden für Probleme, die letztlich den ganzen Planeten betreffen.“ [Papst Franziskus, Enzyklika „Fratelli tutti“ (137)]
Schön zu wissen: Fast jeder Tag ist ein Welttag, an dem an jemanden oder an etwas gedacht wird. Es gibt auch einen Solidaritätstag, seit Dezember 2005 laut Originalbeschluss der UN: „Die Generalversammlung … beschließt in dieser Hinsicht, den 20. Dezember zum alljährlichen Internationalen Tag der menschlichen Solidarität zu erklären“ (1). Es ist noch lange hin, aber man kann den Termin schon mal notieren …
(1) UN-Resolutionstext. >>UN Resolution A/RES/60/209, Seite 305 von 2005
LeseZeichen
Lesen macht schön
Lesemuffel aufgepasst: Lesen macht schön. Das ist nicht die Werbung für eine neue Gesichtsmaske mit Papierfasern oder Wundermittel gegen Doppelkinn mit Tintengel in Bio-Qualität, sondern einfach eine Feststellung, die von dem allgemein anerkannten Prinzip bekräftigt wird: Menschen die lesen wirken attraktiver. "Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns“, schrieb Franz Kafka. Wenn das Lesen die Lebensenergie zum Sprudeln bringt, strahlt die Schönheit von innen nach außen, Hautunreinheiten zum Trotz. Man redet von Büchern, nicht von Zeitungen und Zeitschriften (bei den heutigen Nachrichten kriegt man sowieso die Krätze), denn in Bücher kann man in „Deep Reading“ versinken. Das Eintauchen in eine Welt jenseits des Erlebten und des Erlebbaren ist Spa für die Seele und reine Antioxidantien für den Körper. Es kommt darauf an was man liest könnte man kontern. Die Bücherei von Herz Jesu ist mit vielen wohltuenden Büchern ausgestattet. Die Unterhaltungsromane im flüssigen, angenehm zu lesenden Schreibstil haben die Leichtigkeit einer Runde Walzer.
Unter den Protagonisten gibt’s immer jemand der aus der Reihe tanzt oder dem Tanz-Rivalen das Bein stellt oder sogar von der Bühne fällt und sich nicht mehr berappelt. Aber auch die große Dramatik geht in der Choreographie der Buchstaben in Lebensmut und Zuversicht über. Dem Angstschrei folgt ein Seufzer der Erleichtung, das Finale – ob klar ausge-drückt oder offen, tränenreich oder heiter – hält die Pulswerte der Leserschaft immer im grünen Bereich. Fantasie und Emotionen wehen durch die stimmungsvollen Landschaftsbeschreibungen vom Anfang bis zum Ende der Geschichte. Von der Familiensage „Café Engel“ (Marie Lamballe) lese ich gerade „Ein frischer Wind“. Frischer Wind tut immer gut und nicht nur der Haut.
Maria Acconci-Münch
BibelZeichen
Suchen Sie eine monatliche Abwechselung zu den Couch-Abenden? Dann runter vom Sofa und rein ins „Bibel-Teilen“. Der nächste Austausch von Gedanken, Gefühle, Anregungen und Aufregung(en) erfolgt am Mittwoch, 21. Februar 2024 um 18:30Uhr im Alfred-Delp-Haus. Mk. 9, 2-10 steht im Mittelpunkt.
LiturgieZeichen
1. Fastensonntag
Vorabendmessen am 17. Februar 2024, Hll. Sieben Gründer des Servitenordens
18:00 Uhr St. Hedwig (Pater Joy), Mariä Heimuchung., mit Erstkommunionkinder und der Band Herzklang (Pfr. Schmitt), Kapelle Herz Jesu (Kpl. Schuh), St. Marien, mit Aussendung der Katechumenen (Pfr. Ginter)
Sonntagsmessen 18. Februar 2024, 1. Fastensonntag
09:30 Uhr St. Peter und Paul (Pater Joy), St. Josef (Pfr. Schmitt), St. Georg und Katharina Familiengottesdienst (Pfr. Ginter), St. Kilian (Kpl. Schuh)
11:00 Uhr St. Klara (Pater Scheloske)
12:00 Uhr St. Kilian (kroatische Gemeinde)