Neu in der Pfarrei: Theresa Kreutz
Theresa Kreutz
Theresa Kreutz, geboren 1992, ist seit April 2021 Mitglied des Pastoralteams und wird für die sozialräumliche Arbeit in der Pfarrei zuständig sein. Nach ihrem Bachelorstudium der Pädagogik und Political and Social Studies und dem Masterstudium der Bildungswissenschaft in Würzburg war sie von 2017 – 2020 als Referentin für politische Bildung und Gesellschaft in der katholischen Erwachsenenbildung Wiesbaden-Untertaunus und Rheingau tätig. Das Pastoralteam bildet daher nun ein multiprofessionelles Team, indem es durch Frau Kreutz um weitere Fachrichtungen ergänzt und unterstützt wird.
Frau Kreutz, was wird Ihre Aufgabe in unserer Pfarrei sein und wo können wir Sie antreffen?
Mein Aufgabenfeld ist die sozialräumliche Arbeit innerhalb der Pfarrei. Sozialraumorientierung bedeutet vereinfacht gesagt, den Sozialraum gemeinsam mit den Menschen und ausgehend von ihrem Willen zu gestalten.
In Zusammenarbeit mit dem Pastoralteam und den synodalen Gremien werde ich wahrnehmen, zuhören und fragen, was die Menschen bewegt und beschäftigt. Als Kirche fragen wir heute: Für wen sind wir da? Was brauchen die Menschen?
Zentrale Aufgabe ist die Vernetzung und Kooperation mit allen Akteuren und Institutionen wie Vereine, Bildungseinrichtungen, Läden, Initiativen oder Verwaltungen. Je nach Anliegen der Menschen und relevanten Akteuren vor Ort. Damit beziehen wir uns nicht auf Zielgruppen, sondern auf das gesamte Lebensumfeld der Menschen. Es geht um Aktivierung statt Betreuung. Kinderarmut, Integration, Inklusion und Klimaschutz sind dabei Themen, die mir besonders am Herzen liegen. Ich möchte die kommenden fünf Jahre nutzen, um das soziale und gesellschaftspolitische Engagement der Pfarrei zu fördern und Kirche vor Ort zu profilieren. Meinen Dienstsitz werde ich in St. Peter und Paul beziehen.
Sie kennen die Katholische Kirche in Wiesbaden schon sehr gut. Worauf freuen Sie sich, wenn Sie Ihren Dienst nun in unserer Pfarrei beginnen?
Durch meine Tätigkeit als Referentin durfte ich schon einige Kirchorte und ehrenamtlich Aktive kennenlernen. Insofern freue ich mich auf alte Wegbegleiter, aber auch viele neue Begegnungen, Gespräche und konstruktive Diskussionen, in denen innovative Ideen für die Pfarrei entstehen. Ich freue mich auf das gemeinsame Arbeiten und Gestalten von Sozialräumen und einer solidarischen Gemeinschaft.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich bin gerne unter Menschen. Ich engagiere mich ehrenamtlich in einem Carnevalsverein, indem ich zwei Tanzgruppen trainiere und Vorstandsmitglied bin. Der Showtanz ist seit Kindheitstagen meine große Leidenschaft. Ansonsten lese ich sehr gerne und habe seit der Pandemie auch das Wandern für mich entdeckt. Um abzuschalten, gehe ich gerne in die Natur.
Und wie leben Sie Ihren Glauben im Alltag?
Im Alltag erlebe ich immer wieder Situationen, in denen es wichtig ist, nicht zu schweigen und Stellung zu beziehen. Glauben leben, heißt für mich, eine innere Haltung zu haben. Es braucht auch oftmals Mut, zu äußern, woraus man Kraft schöpft. Glaube braucht Gemeinschaft und Gemeinschaft bedeutet für mich, füreinander da zu sein, deshalb habe ich mich schon immer ehrenamtlich engagiert.
Wo sehen Sie Schwierigkeiten und Hindernisse in den heutigen Kirchengemeinden?
Durch Globalisierung verändert sich die Welt ständig, dabei sehnen wir uns nach Beständigkeit. Kirchengemeinden können Halt geben. Dennoch zeigt sich, dass die Lebensentwürfe individueller werden und Gesellschaft pluraler wird.
Hohe Austrittszahlen und eine sinkende Taufbereitschaft stellen Kirchengemeinden vor große Herausforderungen. Künftig müssen wir also ehrlich hinterfragen, was sich wirklich bewährt hat, was ersehnt wird und was möglich und machbar erscheint.
In einer pluralen Gesellschaft müssen wir lernen, Spannungen auszuhalten, Meinungen gelten zu lassen und trotzdem wertschätzende Gemeinschaft sein.
Wie sehen Sie „die Kirche“ in 30 Jahren?
Kirche hat sich immer schon verändert. Sie wird sich auch weiter verändern und anders sein, als wir sie heute und aus vergangenen Tagen kennen. Insbesondere die Rahmenbedingungen werden andere sein. Ich bin davon überzeugt, dass Kirche vielfältiger, offener, glaubwürdiger und nachhaltiger wird.
Liebe Frau Kreutz, vielen Dank für das Interview. Herzlich willkommen in unserer Pfarrei und Ihnen alles Gute weiterhin für Ihren Dienst.
Die Fragen stellte Pastoralreferent Manuel Gall