Bibelgarten im April: Der Mandelbaum (Prunus dulcis)


Ich sagte zum Mandelbaum:
„Schwester, erzähl mir von Gott.“
Und der Mandelbaum erblühte.

So heißt es in einer japanischen Geschichte.
Zauberhaft schön sind die zart rosa Blüten auf dem Kirchplatz von St. Peter und Paul. Der Mandelbaum kündigt damit, gleichsam wie ein Wächter, den Frühling an. So ist es nicht verwunderlich, dass das hebräische Wort „wachen“ den gleichen Wortstamm besitzt wie die „Mandel“.

An drei Stellen wird der Mandelbaum in der Bibel erwähnt: Als Zeichen der Fruchtbarkeit, aber auch als Aufforderung, sich schon in guten Tagen der Vergänglichkeit bewusst zu sein. In Numeri (17,23) lesen wir: Als Mose am nächsten Tag zum Zelt der Bundeslade kam, war der Stab Aarons, der das Haus Levi vertrat, grün geworden; er trieb Zweige, blühte und trug Mandeln.“
Im Buch Exodus (25,33-35) wird der siebenarmige Leuchter, die Menorah, beschrieben: „…sie soll drei mandelblütenförmige Kelche mit je einer Knospe und einer Blüte aufweisen… Auf dem Schaft des Leuchters sollen vier mandelblütenförmige Kelche, Knospen und Blüten sein, je eine Knospe unten zwischen zwei Armen, entsprechend den sechs Armen, die vom Leuchter ausgehen.“
In der christlichen Ikonographie steht die Frucht des Mandelbaumes für die jungfräuliche Empfängnis. Das Mittelalter stellt Jesus Christus als Weltenherrscher (Pantokrator) in einem mandelförmigen Strahlenkranz (Mandorla) dar.
Machen Sie sich auf die Suche nach den Mandelbäumen im Bibelgarten! Die Bittermandel (nicht zum Verzehr geeignet) befindet sich vor dem Kircheingang und die Süßmandel hinter dem Pfarrhaus.
Gabriele Socher-Schulz