LebensZeichen 04/2024

RegionalZeichen

Im Zuge des Transformationsprozesses im Bistum Limburg werden in diesem Jahr aus 11 ehemalig selbständigen Bezirken 5 große Regionen. Für Wiesbaden heißt das: Wir werden zusammen mit dem Untertaunus (Pfarrei St. Martin Idsteiner Land und Pfarrei Heilige Familie Untertaunus) und den beiden Rheingauer Pfarreie (Heilig Kreuz und St. Peter und Paul) sowie den anderen beiden Wiesbadener Pfarreien (St. Bonifatius und St. Birgid) eine Region. Nach der Gründung der Großpfarreien fragen sich einige, was das denn nun bringen soll, und warum einem nach der Identifikationsgrößeder früheren Pfarrei nun auch noch die des Bezirks genommen wird. Die Regionenwerdung ist aus der Erkenntnis heraus entstanden, dass auch in der Kirche Zusammenarbeit und Partizipation und das Einbringen verschiedener Perspektiven immer wichtiger wird. Die Regionenleitung in einem auf Zeit gewählten Zweierteam vertritt die Region nach innen und hat zudem Anteil an der Bistumsleitung. Hier soll sie die dezentrale und regionale Perspektive einbringen. Insgesamt soll damit Machtmissbrauch verhindert werden, indem mehr Personen an der Leitung des Bistums und damit an der Gestaltung von Kirche in Zukunft beteiligt sind. Im Regionalsynodalrat haben Mitglieder aller Pfarreien die Möglichkeit, sich mit ihren Ideen und Vorstellungen einzubringen und inhaltlich mitzugestalten. In der Bildung eines größeren Netzwerk liegt die Chance, in der Öffentlichkeit mehr Gehör zu finden. Ab Sommer letzten Jahres haben verschiedene Arbeitsgruppen getagt und in 7 Arbeitspaketen über Kommunikationsstrukturen, Formen der Mitbestimmung, inhaltliche Ausrichtung u. v. m. beraten. Diese Ergebnisse und die Forderung aus einem Resonanztreffen im November nach Transparenz und Kommunikation werden gerade an den vorläufigen Regionenausschuss übergeben. Im April 2024 wird dann die neue Regionalleitung gewählt. Natürlich wirkt das alles sehr formal und der Schwerpunkt liegt derzeit noch auf den neuen Strukturen. Dennoch finde ich, dass wir in Zukunft in größeren Gebilden zusammenarbeiten müssen, wenn wir als Kirche überhaupt noch unsere Perspektive einbringen wollen. Wir können uns in vielen Themengebieten zusammentun und gegenseitig Erfahrungen austauschen. Keiner muss mehr allein für seine Pfarrei oder gar Kirchort überlegen, wie man Ehrenamtliche gewinnen kann, neue Leute ansprechen und begeistern kann. Wir können uns gegenseitig von „Best practice“, gelungenen Veranstaltungen erzählen und das Material zur Nachahmung zur Verfügung stellen. Wir können gemeinsam neue Ideen für die Zukunft entwickeln. Insofern wird uns mit der Region nichts genommen, sondern geschenkt: neue und andere Perspektiven. Um nicht nur strukturell, sondern auch inhaltlich gleich loszulegen, habe ich mich mit den Kolleginnen Sonja Haas-Wessendorf (Rheingau) und Marlene Wynands (Untertaunus) zusammengetan und wir bieten „Exerzitien im Alltag“ in der kommenden Fastenzeit an. Gemeinsam können wir mehrere Wege der Teilnahme anbieten. Nähere Informationen finden Sie in diesem Lebenzeichen.

Marianne Brantzen, Pastoralreferentin

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