LebensZeichen 26
LiebesZeichen
Und schon ist es wieder Advent: Zeit des Wartens auf die Ankunft Gottes in der Welt. Ich frage mich jedes Jahr: Wie kann ich mir diese Ankunft eigentlich vorstellen? Was bedeutet sie für mich hier und heute, in meiner jetzigen Lebenssituation? In diesem Jahr muss ich natürlich an Corona denken: Wenn wir doch nur Weihnachten als ein Fest der Erlösung von diesem Virus feiern könnten! Das wäre ein Zeichen! So könnte Gott doch prima zeigen, dass er da ist, uns erlösen und erretten will! Wir könnten uns wieder mit unseren Liebsten treffen, uns in die Arme fallen und uns von ganzem Herzen eine frohe Weihnacht wünschen. Aber: Die Zeichen stehen anders. In vier Wochen wird das Virus und das Leid, das mit ihm direkt oder indirekt zusammenhängt, nicht besiegt sein. Mein Warten darauf würde sicher enttäuscht werden …
Worauf kann ich also warten, was kann ich dieses Jahr konkret für mich erwarten von Weihnachten?
Am ersten Weihnachtsfeiertag wird jedes Jahr einer der für mich schönsten Texte der Bibel gelesen, der sogenannte Johannesprolog. Da heißt es: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ (Joh 1,14) In der Theologie wurde schon viel darüber diskutiert, welches „Wort“ damit eigentlich gemeint ist. Manche Theologen sprechen vom „präexistenten Logos“, was den „Gesamtsinn der Wirklichkeit“ oder „das Prinzip der allgemeinen Weltvernunft“ bezeichnet, das Bewusstsein schlechthin, das sich schließlich in Jesus materialisiert hat. Das klingt toll—spricht mich aber ehrlich gesagt nicht unmittelbar im Innersten an.
Wenn ich mir aber vorstelle, dass mit dem „Wort“ im Johannesprolog das „JA“ Gottes gemeint ist, bringt das ganz andere Saiten in mir zum Klingen. Das Wort, das Fleisch geworden ist, ist das „JA“, das Gott spricht: zum Leben, zum Wachsen, zum Menschen mit allem, was ihn wesentlich ausmacht. Dazu gehört eben auch seine Vergänglichkeit, seine Verletzlichkeit, seine Verwundbarkeit. Dass Gott im wehrlosen, hilfsbedürftigen Kind zur Krippe zur Welt kommt, ist für mich seine Zusage: „Ich bin da! Ich bin da, auch und gerade dann, wenn du wehrlos bist und hilfsbedürftig . Ich sage „JA“ zu Dir, auch und gerade dann, wenn du verletzlich bist und schwach.“
Corona zeigt deutlich, wie fragil wir als Menschen sind, wie flüchtig unser Leben oder zumindest unsere Gesundheit ist. In diese Realität hinein spricht Gott sein „JA“. Das ist die Weihnachtsbotschaft, die mich in diesem Jahr besonders tröstet. Vielleicht kann die Adventszeit eine Zeit für mich sein, in der ich mal meine inneren Ohren spitze, gezielt auf dieses „JA“ höre und spüre, wie es mich aufrichten und froh machen kann.
Anke Jarzina
ZukunftsZeichen
Am vergangenen Dienstag haben sich die hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiter des Bezirks Wiesbaden bei ihrer (virtuellen) Pastoralkonferenz mit der wichtigen Frage der Ökumene in ihrer Stadt beschäftigt, denn: 2021 steht der 3. Ökumenische Kirchentag an. Oder wird er angesichts von Corona doch verschoben? Auf der Homepage des Bistums Limburg ist ein Kurzinterview veröffentlicht mit Diakon Werner Thomas, dem Bistumsbeauftragten für den 3. ÖKT 2021, das hier in Auszügen widergegeben wird:
Frage: Vor kurzem sorgte die Schlagzeile „ÖKT wird abgesagt“ für Verwirrung und Aufmerksamkeit im Bistum. Wie ist der Stand der Dinge?
Antwort: Der dritte Ökumenische Kirchentag soll 2021 in Frankfurt stattfinden. (…) Klar ist, dass die Planungen mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen noch einmal verändert und angepasst werden müssen. (…) Wir drücken jetzt noch mal den Resetknopf und planen und denken neu, denn in dieser außergewöhnlichen Zeit müssen wir es wagen, einen außergewöhnlichen Kirchentag zu planen. Digitale Angebote werden dabei eine wichtige Rolle spielen.
Frage: Corona macht vieles nicht möglich. Welche Akzente sollen mit dem ÖKT gesetzt werden?
Antwort: Frankfurt wird als Stadt des dritten Ökumenischen Kirchentags ein zentraler Ort sein. Wir wagen aber auch den Blick über die Stadtgrenzen hinaus. Wenn die Menschen nicht nach Frankfurt kommen dürfen, dann muss er zu den Menschen kommen.
Frage: Was wünschen Sie sich? Wie wird der ÖKT 2021 in Frankfurt gewesen sein?
Antwort: Ich wünsche mir, dass der ÖKT stattgefunden hat und ein Zeichen gesetzt hat. Er war hoffnungsvoll und hat neue Möglichkeiten gezeigt und zu einem Aufbruch für alle Menschen in unserem Land beigetragen.
SchriftZeichen
Evangelium vom Ersten Adventssonntag, Lesejahr B
Jesus sprach zu seinen Jüngern:
In jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.
Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Ende vor der Tür steht.
Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Seht euch also vor, und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist.
Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein.
Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!
(Mk 13, 24-37)
Zum Weiterdenken:
Welche Gefühle löst die hier geschilderte Vorstellung von der Wiederkunft Christi bei mir aus?
Kann ich in dieser Welt, in der alles aus den Fugen zu geraten scheint, weiterhin hoffen? Wenn ja: Wie sieht diese Hoffnung aus?
Wenn Wachsamkeit bedeutet, nicht vor Angst erstarrt auf den Tag des Herrn zu warten, sondern aufmerksam und achtsam die Zeichen der Zeit zu deuten: Was hilft mir dabei, wach und bereit zu bleiben, Gott in meinem Leben zu erkennen?
ZeitZeichen
2. Advent
Herzliche Einladung zu unseren Gottesdiensten!
Melden Sie sich gerne bis donnerstags 15 Uhr im Zentralen Pfarrbüro (0611/8904390, E-Mail: st.peterundpaul@ wiesbaden.bistumlimburg .de) an. Falls Sie sich noch nicht angemeldet haben, kommen Sie bitte frühzeitig zum Gottesdienst Ihrer Wahl. Sollten Sie leider keinen Platz mehr bekommen, versuchen Sie es bitte an einem weiteren Kirchort.
Vorabendmessen am 5. Dezember 2020:
18:00 Uhr St. Hedwig, St. Josef, St. Georg und Katharina
Sonntagsmessen am 6. Dezember 2020:
09:30 Uhr Herz Jesu, St. Peter und Paul, „Anderer Sonntag“, St. Kilian, Familiengottesdienst, anschließend Adventsstunde im Pfarrhof
11:00 Uhr Mariä Heimsuchung, St. Klara, St. Marien
12:00 Uhr St. Kilian (Eucharistiefeier der kroatische Gemeinde)
Für die Feier der Werktagsgottesdienste informieren Sie sich bitte im EinBlick.
In allen Gottesdiensten sind aktuell Gemeindegesang und Mundkommunion nicht möglich.
Während des gesamten Gottesdienstes ist eine Mund-Nasen-Maske zu tragen!
Halten Sie bitte den vorgeschriebenen Abstand ein und desinfizieren Sie sich die Hände.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Notfallhandynummer für Versehgäng und Krankensalbung: 0177741 10 75 3