LebensZeichen 31/32/33/2023
St.KlaraZeichen
Viele von Ihnen, die jemals eine pubertierende Tochter oder Schwester in der Familie hatte, können sich die Szene bildlich vorstellen, die sich im Jahr 1212 in der Stadt Assisi in Umbrien/Norditalien im prachtvollen Palazzo der hochangesehenen ritterlichen Adelsfamilie der Favarone di Offrediccio abgespielt hat. Die älteste von drei Töchtern, die 18-jährige Klara tritt vor ihre Eltern und eröffnet ihnen, dass sie auf die weitreichenden Pläne der Familie, sie reich zu verheiraten, pfeife und stattdessen sich um die Armen in der Gesellschaft kümmern und dazu in ein Kloster eintreten wolle. Diese Absicht geht auf Franz (von Assisi) zurück, den sie im Dom hatte predigen hören und der sie in ihrer Absicht bestärkte. Wie zu erwarten, lehnten die Eltern Klaras Pläne strikt ab, woraufhin Klara heimlich das Elternhaus verließ und in ein kleines Kloster flüchtete. Franz nahm ihr am Palmsonntag 1212 selbst das Gelübde ab und schnitt ihr ihre langen Haare ab. Der Vater versuchte zweimal sie mit Gewalt nach Hause zurückzuholen, doch beide Versuche scheiterten. Klara blieb im Kloster.
Schon bald scharten sich weitere Frauen um sie und sie begründete eine klösterliche Lebensgemeinschaft, die sich zum Ziel gesetzt hatte, selbst in absoluter Armut zu leben und den Armen zu helfen. Klara wurde ihre Äbtissin.
Klara kämpfte Zeit ihres Lebens um die päpstliche Anerkennung ihrer Gemeinschaft als Orden. Erst kurz vor ihrem Tod im Jahr 1253 wurden die Ordensregeln der Klarissinnen, an deren Formulierung Franz entscheidend mitgearbeitet hatte, vom Papst anerkannt. Zu diesem Zeitpunkt bestanden jedoch schon europaweit 111 Klöster der Klarissinnen; die Zahl erhöhte sich bis ins 14. Jahrhundert auf über 400.
So entstand im Jahr 1298 auch ein Klarissinnen-Kloster vor den Toren Wiesbadens, gestiftet von König Adolf von Nassau und seiner Frau Imagina, gedacht als Grablege für das Haus Nassau. Das Kloster wurde 1560 im Zuge der Reformation aufgehoben. Heute künden nur wenige bauliche Relikte vom Standort des Klosters in Alt-Klarenthal. Das Tal, in dem es liegt, hieß früher „Bruderrode“ und wurde von König Adolf seinerzeit in „Klarenthal“ umbenannt.
Als Mitte der Sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Professor May von der Landeshauptstadt Wiesbaden beauftragt wurde, auf den ehemaligen Ländereien des Klosters eine Trabantenstadt für ca. 11.000 Menschen aus dem Boden zu stampfen mit Wohnungen für Senioren und vielen jungen Familien, wurde der neue Stadtteil „Klarenthal“ genannt.
Dass die damals neu gegründete katholische Pfarrei den Namen der Heiligen Klara trug, passte vom Gesamtarrangement. Aber dies einfach nur als historischen Fakt festzustellen, ist zu wenig. Die Heilige Klara war auch Programm – beim Bau der Kirche und der Arbeit der Pfarrei – bis heute.
Eine Kunsthistorikerin bezeichnete die Kirche als „minimalistisch“. Hier findet sich nicht die geringste Spur von Prunk und Protz wie in vielen anderen Kirchen. Unser Altar ist ein einfacher Holztisch, unsere Figuren (Maria und Klara) sind aus der Erde unserer Umgebung von Frau Bott, einem Gemeindemitglied, schlicht geformt, genau so unsere Krippenfiguren. Kein Blattgold oder ähnliches.
Auch unser Gemeindeleben zeichnet sich durch Bescheidenheit aus. Unsere Gottesdienste sind einfach, aber intensiv und feierlich. Was wir aber in unserer Kirchortgemeinde pflegen ist die Verantwortung für Arme, so wie es unsere Patronin vorgelebt hat.
Unser Patronatsfest am 13. August soll uns an unser Vorbild, die Heilige Klara und ihr Wirken für die Armen erinnern und uns die Kraft für weiteres Tun in ihrem Sinne schenken.
Sonntag, 13. August 2023
11:00 Uhr Hochamt zu Ehren der Heiligen Klara
12:00 Uhr gemeinsames Mittagessen (Grillen und Salate), danach Kaffee und Kuchen
LiturgieZeichen
19., 20. und 21. Sonntag im Jahreskreis
Vorabendmessen am Samstag, 12. August 2023
18:00 Uhr St. Josef (Pater Joy); St. Georg und Katharina (Pfr. Linus); St. Kilian (Kaplan Schuh)
Sonntagsmessen am Sonntag, 13. August 2023
09:30 Uhr St. Peter und Paul (Pfr. Schmitt); Herz Jesu (Pfr. Ginter)
11:00 Uhr St. Klara (Pater Joy); St. Hedwig (Pfr. Linus),;St. Klara (P. Joy); Mariä Heimsuchung (Kaplan Schuh); St. Marien (Pfr. Ginter)
12:00 Uhr St. Kilian (kroatische Gemeinde)
Vorabendmessen am Samstag, 19. August 2023
18:00 Uhr St. Hedwig (Kaplan Schuh); Mariä Heimsuchung (Pfr. Ginter); Herz Jesu, Wortgottesdienst (Fr. Mudrich); St. Marien (Pater Joy)
Sonntagsmessen am Sonntag, 20. August 2023
09:30 Uhr St. Peter und Paul (Pater Scheloske); St. Josef (Kaplan Schuh); St. Georg und Katharina (Pater Joy); St. Kilian (Pfr. Ginter)
11:00 Uhr St. Klara (Pfr. Ginter)
12:00 Uhr St. Kilian (kroatische Gemeinde)
Vorabendmessen am Samstag, 26. August 2023
18:00 Uhr St. Josef (Pater Joy); St. Klara (N. N.), Wortgottesdienst; St. Georg und Katharina (Pfr. Ginter); St. Kilian (Kaplan Schuh)
Sonntagsmessen am Sonntag, 27. August 2023
09:30 Uhr St. Peter und Paul (Pfr. Ginter); Herz Jesu (Kaplan Schuh)
11:00 Uhr St. Hedwig (Pater Scheloske); Mariä Heimsuchung (Pater Joy); St. Marien (Pfr. Ginter)
12:00 Uhr St. Kilian (kroatische Gemeinde)
18:00 Uhr St. Marien, Malayalam Messe - Ad experimentum (Pater Joy)