LebensZeichen 49
SternstundenZeichen
Theresa Kreutz und Manuel Gall laden herzlich ein zu einer Wortgottesfeier, die ungewohnt ist: Kirchenraum im anderen Licht, Musik aus dem Radio, Bibel in vertrauten Worten, Ge-bete aus dem Herzen.
„Freut Euch, weil Ihr zum Herrn gehört!“ ruft der Apostel Paulus die Menschen im Philipperbrief auf. Die Frage ist: Wie kann dies auch heute gelingen?
FamilienZeichen
Weihnachten als Fest der Gewohnheiten
Adventliche Bräuche in unserer Familie
„Leise rieselt der Schnee…“ denke ich, und versuche drei Kin-dern gleichzeitig zuzuhören, die mir alle stetig lauter werdend erklären, welchen Adventskalender sie gerne hätten und was unter dem Tannenbaum auf gar keinen Fall fehlen darf. Es ist Hochsommer. Trotzdem ist Weihnachten in unserer Familie ein Dauerbrenner, dicht gefolgt von Wünschen zum Geburtstag.
Weihnachten ist ein ruhiges Fest. Der Advent ist besinnlich, wir bereiten uns auf die Geburt Jesu vor. In Ruhe schmücken wir das Haus, gemeinsam backen wir Plätzchen. In der Theorie. In der Theorie ist Mama tiefenentspannt und hat ein Dauerlächeln im Gesicht. In der Praxis ist das alles gar nicht so einfach. Zunächst müssen wir Eltern – tatsächlich jedes Jahr aufs Neue – uns überlegen, wie wir den Advent und das Weihnachtsfest in der Familie gestalten wollen. Was hätten wir gerne? Wozu haben wir überhaupt Zeit? Denn wenn nicht gerade Corona alles lahmlegt, jagt eine Weihnachtsfeier die nächste, müssen noch viele Schularbeiten vor den Ferien ge-schrieben werden, will alles Mögliche vor Weihnachten erledigt werden. So variiert die Gestaltung des Advents von Jahr zu Jahr. Es gibt allerdings mittlerweile ein paar Bräuche, die in unserer Familie in den letzten Jahren gewachsen sind. Hier drei kurze Beispiele:
Ein uns sehr lieb gewordenes Ritual lässt sich eigentlich in jeden noch so anstrengenden Alltag gut integrieren: Unsere „Dunkelwanderung“. Sobald die Tage kürzer werden, kann man schon am frühen Abend – also auch mit sehr kleinen Kindern gut machbar – durch die Straßen laufen und die hell erleuchteten Häuser anschauen. Unsere Kinder nehmen gerne eine Taschenlampe oder ihre Martinslaterne mit. Natürlich darf auch eine Mutprobe – wer schafft es, ein Stück Weg alleine im Dunklen zu laufen? – in einer besonders dunklen Ecke des Ortes nicht fehlen. Das Erlebnis von Licht in der Dunkelheit ist für Kinder immer wieder faszinierend, und auch wir Eltern lassen uns von dieser Faszination anstecken. So wird dieses weihnachtliche Bild des Lichtes, das in die Dunkelheit kommt, wie der Prophet Jesaja es ankündigt, persönlich erfahrbar.
Der Adventskalender ist für Eltern ebenfalls ein Konfliktthema. Selbst gemacht oder lieber gekauft? Schokolade oder Spielzeug? Und wie viele Kalender darf oder sollte ein Kind denn eigentlich maximal haben dürfen? Sollte der Leser bzw. die Leserin jetzt den Kopf schütteln: Ja, wir leben im Überfluss. Jeder möchte dem Kind etwas Gutes tun, auch in Form von Adventskalendern, und wir Eltern versuchen das richtige Maß zu finden, damit unsere Kinder Bescheidenheit und auch die kleinen Dinge wertzuschätzen lernen.
Unsere Kinder haben einen von uns Eltern gestalteten gemeinsamen Adventskalender. Jedes Kind darf im Wechsel ein Türchen öffnen. An geraden Tagen ist für jedes Kind eine kleine Überraschung drin, an ungeraden Tagen eine Krippenfigur. Im Wohnzimmer steht dann schon der leere Stall, der nach und nach bestückt wird. Die Kinder lieben es, die Krippe so selbst zu gestalten und schnappen sich zwischendurch immer mal wieder die Figuren, um mit ihnen zu spielen. An Heiligabend wird dann die Jesusfigur in die Krippe gelegt. So wächst unsere Krippenszene langsam, und die Kinder setzten sich während der Wochen fantasievoll mit der Weihnachtsgeschichte auseinander.
Ein weiteres Muss im Advent ist für uns das Plätzchenbacken. Aus der Not geboren, da wir mit unseren Babys nicht alleine backen wollten und auch keine Zeit zur Vorbereitung von Teig fanden, fingen eine Freundin und ich an, uns mit Teig und Babys zu treffen und gemeinsam zu backen. Auf diese Back-treffen möchten wir nicht mehr verzichten. Und so backen wir mittlerweile mit sechs Kindern und Tonnen an Teig. Jede be-eitet ein bis zwei verschiedene Teige zu, davon aber jede Menge, da der Schwund beim Ausstechen recht groß ist. Hinterher werden die Reste, die nicht vor oder direkt nach dem Backen genascht wurden, aufgeteilt und jede Familie hat vier Sorten neue Plätzchen. Kleiner Nebeneffekt: Die Kinder erfahren Freude am Teilen, und haben somit auf ganz einfache Weise teil an der zentralen Bedeutung der weihnachtlichen Botschaft.
So gäbe es noch viele weitere Dinge zu erzählen: von den gemeinsamen Besuchen von Gottesdiensten im Advent; von der Adventsfensteraktion in Rauenthal; vom Dekorieren des Hauses und dem gemeinsamen Aussuchen und Schlagen des Tannenbaumes im Wald. Alles kleine Bräuche, die für uns und unsere Kinder in der Vorbereitungszeit auf Weihnachten wichtig geworden sind. Aber nichts ist in Stein gemeißelt. Einige unserer Gewohnheiten werden sich sicher im Laufe der Zeit mit dem Älterwerden der Kinder ändern, von manchen werden wir uns verabschieden und andere werden hinzukommen. So wische ich mir den Schweiß von der Stirn, und wende mich meinen drei mittlerweile in großer Lautstärke lamentierenden Kindern zu und frage sie: „Sollen wir im Advent wieder …?“ Gewohnheiten wollen schließlich gepflegt werden.
Eine ereignisreiche Adventszeit weiterhin wünscht
Linda-Maria Gall, Pastoralreferentin
(Artikel erstmals erschienen in: St. Peter und Paul Rheingau: Pfarrbriefmagazin, Dezember 2021)
LiturgieZeichen
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4. Adventsssonntag
Melden Sie sich zum Gottesdienstbesuch vorab bis donnerstags 15:00 Uhr an: im Zentralen Pfarrbüro (0611/8904390, st.peterundpaul@ wiesbaden.bistumlimburg .de). Sollten Sie leider keinen Platz mehr bekommen, versuchen Sie es bitte an einem weiteren Kirchort.
Vorabendmessen, 18. Dezember 2021:
18:00 Uhr St. Georg und Katharina in Frauenstein, St. Kilian in Biebrich, St. Klara in Klarenthal, St. Josef in Dotzheim (Wortgottesdienst)
Sonntagsmessen, 19. Dezember 2021:
09:00 Uhr St. Josef in Dotzheim (vietnamesische Beichtgelegenheit, anschließend 10:00 Uhr Hl. Messe)
09:30 Uhr Herz Jesu in Biebrich (mit Choral-Schola), St. Georg und Katharina in Frauenstein (Kinderwortgottesdienst), St. Peter und Paul in Schierstein
11:00 Uhr Mariä Heimsuchung im Kohlheck, St. Marien in Biebrich, St. Hedwig in Biebrich
12:00 Uhr St. Kilian (Eucharistiefeier der kroatischen Gemeinde)
15:00 Uhr Alfred-Delp-Haus in Biebrich: Jesaja im Advent – eine Einstimmung auf Weihnachten. Katechetische Veranstaltung mit P. Böhler SJ (Professor für Altes Testament, Sankt Georgen)
Für die Gottesdienste am Heiligen Abend, an Weihnachten, Silvester, Neujahr und 02. Janaur und 06. Januar melden Sie sich bitte bis jeweils mittwochs 10 Uhr an!
Bitte 3G-Zugangsregeln beachten: Vor Betreten des Gottesdienstraumes ist dem Ordner vorzulegen:
- ein Impfnachweis (Impfpass, digitaler Nachweis),
- ein Genesenennachweis ( Zertifikat, digitaler Nachweis) oder
- das Testergebnis eines Testcenters (Antigen-Test nicht älter als 24, PCR-Test nicht älter als 48 Std.)
- das Testheft bei Kindern/Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren
- Auf Rückfrage ist ein Personalausweis oder ein anderes Foto-Dokument vorzuzeigen.
Notfallhandynummer für Versehgänge und Krankensalbung: 0177/4110753