Neu in der Pfarrei: Pfarrer Robert-Jan Ginter
Robert-Jan Ginter
Pfarrer Robert-Jan Ginter, geboren 1986, fängt ab August 2020 als Kooperator („priesterlicher Mitarbeiter“) in unserer Pfarrei an. Gebürtig kommt er aus Braunschweig in Niedersachsen und hat sein Studium der Theologie in Frankfurt und Paris absolviert. Nach der Priesterweihe im Jahr 2014 hat er als Kaplan in Rennerod und Flörsheim wirken dürfen. Pfarrer Ginter wird nun am Kirchort St. Marien Wohnung beziehen und in unserer Pfarrei mit seinen priesterlichen Aufgaben seelsorglich tätig sein.
Herr Pfarrer Ginter, was hat Sie motiviert Priester zu werden?
Zunächst einmal würde ich sagen, dass man Priester wird aus der Berufung heraus. Man sucht sich das nicht selber aus, sondern für dazu „gerufen“. Priester zu werden ist eine Lebensaufgabe und das beginnt mit dem Glauben, den ich seit früher Kindheit durch meine Eltern vermittelt bekommen habe.
Die Liturgie, die Feier der Heiligen Messe und vor allen Dingen die persönliche Beziehung zu Gott im Gebet und seiner Kirche haben mich immer mehr dazu hin bewogen, dass ich mich auf den spannenden Weg der Nachfolge Jesu begebe. Eines hat mich darin besonders bestärkt: Als Priester nimmt man eine vermittelnde Rolle an – man dient Gott und den Menschen.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie Ihren Dienst in unserer Pfarrei beginnen?
Ich freue mich die Menschen der Pfarrei kennenzulernen, denn sie geben der Pfarrei ihr ganz individuelles Gesicht. In der Kinder und Jugendarbeit, der Krankenseelsorge, in den verschiedenen Lebenssituationen der Menschen als Priester zu wirken und zu helfen ist eine besondere Aufgabe. Hier hoffe ich auch meine Charismen einbringen zu können und zunächst zu schauen, was benötigt wird, um vor Ort mitzuhelfen am Reich Gottes zu arbeiten.
Wie leben Sie Ihren Glauben im Alltag?
Besonderes wichtig ist mir das Gebet, da mein Leben und Wirken von hier heraus seinen Sinn erfährt. Das Breviergebet und die Heilige Messe sind dabei die Grundpfeiler für meinen Alltag. Die Heilige Therese von Avila und die Heilige Therese von Lisieux haben immer wieder von der Heiligung des Alltags gesprochen. Unser Alltag ist durch unser Beten durchwirkt. Mir ist es wichtig, dass man in allem merkt, dass der Glaube glücklich und froh macht und innere Kraftquelle für den Tag und das gesamte Leben ist.
Wo sehen Sie Schwierigkeiten und Hindernisse in den heutigen Kirchengemeinden?
Oft kreisen wir mit unseren Gedanken nur um uns selbst. Man fordert heute eindringlich nach Veränderungen. Die Heilige Mutter Teresa gab einem Reporter zur Antwort, der von ihr wissen wollte, was sich in der Kirche alles ändern müsse zur Antwort: „Sie und ich.“ Bevor wir anfangen alles zu reformieren und ändern zu wollen, müssen wir bei uns selber anfangen. Es geht darum, den Glauben neu zu entdecken und in der eigene Umkehr sich ganz auf den Herrn neu auszurichten. In der persönlichen Erfahrung mit lebendigen Gott können wir alle Hindernisse und Schwierigkeiten überwinden.
Wie sehen Sie „die Kirche“ in 30 Jahren?
Zum Glück ist es der Herr selber, der seine Kirche aufbaut, leitet und durch die Zeit führt. Er hat der Kirche auf ewig Bestand verliehen. Ich sehe daher die Zukunft in guten Händen und habe keine Ängste oder Sorgen vor dem, was kommt. Sicherlich darf man sehr realistisch sein: die Kirche wird immer kleiner – doch ich bin davon überzeugt, dass zu allen Zeiten überzeugte Christinnen und Christen für ihren Glauben einstehen und aus ihm leben.
Die Fragen stellte Pastoralreferent Manuel Gall